In Uruguay geht es zur Zeit hoch her!
„Semana de tourismo” heißt das Zauberwort: Woche der Touristen, immer in der Woche vor Ostern gelegen. Da es hier keine kirchlichen Feiertage gibt, wurde Ostern kurzerhand für die Touristen umfunktioniert und die kommen in Scharen. Allerdings haben sich auch die Uruguayos auf die Reise gemacht und über 70.000 Personen haben das Land letztes Wochenende verlassen. Eine unerhörte Zahl, das war sogar eine Notiz in den Nachrichten wert. 25 km lang war der Stau nach Argentinien hinüber, über die Brücke bei Fray Bentos. Die Einreiseregeln nach Argentinien sind noch ziemlich kompliziert und den meisten Urlaubern fehlen beim Grenzübertritt die nötigen Papiere.
Einfacher ist die Einreise nach Brasilien, da sind die Zollformalitäten schnell erledigt.
Im ganzen Land, vor allem in den Touristenorten in Uruguay, gibt es verschiedene Veranstaltungen, von Musikfestivals bis hin zu den obligatorischen Rodeos. Die Urlaubswoche kann also sehr abwechslungsreich und kurzweilig gestaltet werden.
Begleitet wird das Ganze von einem Traumwetter. Die Sonne strahlt vom hellblauen Himmel. Allerdings sind die Tage schon recht kurz, um kurz nach sieben Uhr wird es erst langsam hell und um 19 Uhr ist es stockfinster! Und die Nächte sind empfindlich kalt, unter zehn Grad. An der Atlantikküste wird es wohl noch etwas kälter sein.
Der Herbst hat seine Farbpalette ausgepackt und zeigt sich von seiner schönsten Seite.
Wir hatten uns Ende letzten Jahres bei Airbnb angemeldet, um unser Gästezimmer an Touristen zu vermieten. Wir haben eigentlich mit sehr wenig bis gar keinem Interesse gerechnet, da an den Urlaubsorten am Rio de la Plata unzählige Häuser, Zimmer und Wohnungen angeboten werden. Wir wollten es einfach mal ausprobieren! Wir hatten in der Vergangenheit ja schon des Öfteren Nachfragen, auch von Lesern dieser Blogbeiträge, und haben mit den Gästen bisher immer sehr gute Erfahrungen gemacht. Geld verdienen kann man damit nicht, der Aufwand steht in keinem Verhältnis zum Ertrag. Aber darum geht es uns auch gar nicht. Wir erhoffen uns etwas Abwechslung in unseren Alltag. Durch die Vermietung lernen wie neue Menschen kennen und haben dadurch auch unsere Unterhaltung.
Tatsächlich tat sich über sechs Monate nichts, bis gestern Nacht um halb elf Uhr eine Nachfrage aus Argentinien kam. Wir wollten gerade ins Bett; in Argentinien wird man da erst richtig wach.
Da die Interessenten genau wie wir das erste Mal in diesem Portal unterwegs waren, brauchten wir geschlagene eineinhalb Stunden, viel Geduld und einen intensiven Schriftwechsel mit den Argentiniern, bis die Buchung dann endlich zustande kam.
Unsere ersten Gäste! Wir sind ganz aufgeregt und gespannt auf Donnerstag Nachmittag. Heute habe ich fast den ganzen Tag geputzt. Wir waren Einkaufen und Steffen hat im Park Ordnung gemacht. Wir wollen ja einen guten Eindruck machen!
Mal sehen, was uns da erwartet, das argentinische Paar will bis Sonntag bleiben.
heidrichblog 