Eigentlich weiß ich gar nicht, wo ich anfangen soll.
Die Preisreduzierung beim asado durch den Wegfall der Mehrwertsteuer ist bei der Bevölkerung mit Begeisterung angenommen worden. Gleich in der ersten Woche hat sich der Verkauf im Vergleich zur Vorwoche um 50% gesteigert! Die Tiefkühltruhen im Land werden also eifrig gefüllt!
Für denjenigen, der so keine rechte Vorstellung von diesem wichtigen Fleischstück hat, hier zwei Fotos aus einer Fleischerei:

Ohne Handschuhe, ohne jeden Schutz, wird das Rippenstück in Streifen gesägt.

So etwa sieht es dann aus. Obige Fleischstreifen werden mindestens noch einmal durchgeschnitten.
Weil alle Lebensmittelpreise, und nicht nur die, weiterhin in ungeahnte Höhen steigen, werden ab Montag auch alle Brotwaren und Nudeln von der Mehrwertsteuer befreit.
Auch die Kraftstoffe haben eine enorme Preissteigerung hinter sich. Bus-, Taxi- und Transportunternehmen geben die Preise weiter und die Bevölkerung schluckt die bitteren Pillen erstaunlich gelassen. Der Grund liegt beim Nachbarn Argentinien. Mit Entsetzen schaut man über die Grenzen und raunt sich zu: bei uns ist es teuer, aber wir kriegen wenigstens noch alles. Die Supermarktregale sind voll, an der Tankstelle gibt es genug Sprit. In Argentinien ist die Ernte von Weizen und Soja in Gefahr, weil es keinen Diesel mehr gibt! Die Bauern können mit ihren Maschinen die Ernte nicht einholen, weil sie nicht tanken können!
Nur wenige schimpfen in Uruguay auf die Regierung und geben ihr die Schuld an den hohen Preisen. Die große Mehrheit steht hinter dem Präsidenten Luis Lacalle Pou, der jetzt von der UNO als der beste Präsident von Südamerika und der 5.beste der Welt bewertet wurde!
Auch die Wahl am vergangenen Sonntag ist zu seinen Gunsten ausgefallen. Das hellblaue NO hat gewonnen und jeder, mit dem wir sprachen, hat das Ergebnis mit Erleichterung zur Kenntnis genommen.
Und jetzt noch einige Neuigkeiten zu Corona:
Unser hiesiger Gesundheitsminister hat vergangene Woche seine Infektion ohne große Beschwerden überstanden. Weil auch die Infiziertenzahlen kontinuierlich fallen, die Intensivstationen fast Corona-frei sind, die Sterbefälle im einstelligen Bereich liegen und über 90% der erwachsenen Bevölkerung wenigstens grundimmunisiert ist, werden fast alle Maßnahmen zur Infektionsbekämpfung aufgehoben. Ins Land einreisen darf nun jeder, der geimpft ist, ohne Test und Quarantäne. Maskenpflicht in geschlossenen Räumen bleibt erst mal bestehen, aber das stört ja nicht weiter.
Ab dem 50.ten Lebensjahr ist eine vierte Impfung empfohlen. Wir haben uns also am 1. April zum vierten Mal piksen lassen, schon darum, weil die letzte Impfung hier im Land nicht länger als neun Monate zurückliegen darf und wir ja wieder nach Deutschland reisen wollen.