Asado – „das Brot des kleinen Mannes”

Asado – grob übersetzt beschreibt das Wort das Grillen an sich, das gemütliche Zusammensein um das Lagerfeuer in freudiger Erwartung auf Mengen von Fleisch.

In Uruguay gibt es eine Besonderheit: man geht in eine Metzgerei und verlangt asado. Dann bekommt man einen etwa einen Meter langen und fast ein Kilo schweren Fleischstreifen. Dieses asado gehört für viele zur täglichen Ernährung. Gerade bei der ärmeren Gesellschaft, den Bauern auf dem Feld oder den Handwerkern auf der Baustelle. Jeden Mittag landet der Fleischstreifen auf dem Grillrost, den man praktischerweise immer dabei hat. Ein Feuer lässt sich fast überall entzünden, auch auf einer Baustelle mitten in der Stadt.

Das asado ist ein besonderer Schnitt bei den Rippenlappen des Rindes und ganz typisch für Uruguay. Das gesamte Rippenstück wird dafür längs von oben nach unten in etwa 8 cm breite Streifen geschnitten. Das einen Meter lange Stück Fleisch ist fettig und saftig und enthält die kleinen Rippenknochen in regelmäßigen Abständen. Ein asado wird für ein bis zwei Personen berechnet, denn es gibt nur ein trockenes Brötchen dazu und literweise süße Limonade.

Asado ist also DAS Grundnahrungsmittel in Uruguay. Durch den Krieg in der Ukraine sind weltweit die Preise in die Höhe geschossen. Viele Produzenten von Fleisch und Getreide freut das, den Konsumenten dagegen weniger. Damit die uruguayische Bevölkerung weiterhin ihr asado zum gewohnt billigen Preis genießen kann, hat die Regierung vergangenen Freitag eben dieses besondere Stück Fleisch von der Mehrwertsteuer ausgenommen.

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