Achtung: Dornen !

Die Flora Uruguays bietet vielfältige Überraschungen, meist sind sie mit Stacheln oder Dornen geschmückt.

Die Gleditschie ist ein einheimischer Baum, den man an Flussrändern und feuchten Wiesengebieten findet. Er trägt zartgrüne, gefiederte Blätter. Die stark nach Honig duftenden kleinen weißen Blüten bilden später Schoten, denen der Baum auch den Namen Lederhülsenbaum verdankt. Die linsenartigen Früchte sind essbar, wogegen die Blätter und der Rindensaft leicht giftig sind und bei Berührung zu Hautirritationen führen können.

Das interessanteste an dem Baum sind zweifellos die Dornen, die sich einzeln an den Ästen befinden und bis zu 20 cm lang werden, oder büschelweise am Stamm sitzen.

Die Gleditschien fühlen sich in Baumgruppen wohl, einzel stehende Exemplare sind dagegen mehr als 20 Meter hohe imposante Erscheinungen. Sie vertragen Trockenheit, pralle Sonne und leichte Fröste, und dort, wo sie stehen, bleiben sie in der Regel auch völlig ungestört, weil es ziemlich mühsam und gefährlich ist, dem Baum zu Leibe zu rücken. Trockene Äste, die am Boden liegen, bergen ein hohes Risiko. Die scharfen Dornen bohren sich durch fast jeden Schuh bis tief in die Fußsohle hinein. Eine äußerst schmerzhafte Angelegenheit. Gutes Schuhwerk ist also ein Muß bei einem Spaziergang über den Campo.

Wir haben fast drei Jahre gebraucht, um die Weiden weitgehend dorn- und stachelfrei zu bekommen, um nicht jeden Abend humpelnde Schafe verarzten zu müssen. Jetzt stören nur noch Disteln, die aber auch nach und nach ausgestochen und damit vernichtet werden.

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