Jeden Morgen kurz nach Sonnenaufgang marschieren unsere Tiere auf die Weide. Im Winter können wir etwas länger schlafen, da wird es erst kurz vor 8 Uhr hell. Momentan weckt uns die Dämmerung schon um kurz nach sechs Uhr. Sobald die Sonne ihre wärmenden Strahlen über die Weide schickt, sind Ziegen und Schafe startklar und warten nur darauf, dass wir das Gatter öffnen.
Die Mütter mit ihren Lämmern stürmen an uns vorbei auf die Nordweide, einen vorwurfsvollen Blick im Gesicht: Wir hätten ja schon etwas früher kommen können!!
Danach kommen unsere einjährigen Lämmer an die Reihe, sich zum Frühstück auf die Südweide zu begeben. Die meisten geschlechtsreifen Weibchen haben wir nach der Schur zur Mutterherde gebracht oder verkauft. Der harte Kern unserer ehemaligen Flaschenlämmer hat sich allerdings nicht trennen lassen: vier Weibchen und unsere kastrierten Männchen, auch vier an der Zahl. Die halten fest zusammen, sind absolut handzahm und unzertrennlich!!!!
Es dauert jeden Morgen seine Zeit, bis jedes Schaf ausgiebig geknuddelt wurde, sie weichen mir kaum von der Seite!
Erst wenn Steffen auch die Ziegen aus ihrem Gehege lässt, kommt Bewegung in die Herde. Die Ziegen sind nicht so schmusebedürftig und rennen mit den acht Zicklein ungestüm hinaus. Wehe, wenn ein Schaf im Weg steht: das wir unsanft mit den Hörnern beiseite gestoßen!
Irgendwann setzt sich dann die ganze Mannschaft in Bewegung. Im Gänsemarsch geht es jeden Morgen auf dem gleichen ausgetretenen Pfad hinunter auf die Südweide, auf der das Pferd und die Esel sich schon mit dem frischen Grün den Bauch voll schlagen.
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