Virusvariantengebiet

Uruguay hat eine eigene Virusvariante!

Das erste Mal aufgetaucht ist sie im Dezember 2020 im Raum Montevideo. Danach wurde das Virus im Januar und Februar 2021 bei etwas mehr als einhundert Personen erfasst. Und seit dem ist es verschwunden! Das ist doch prima, sollte man meinen. Ist es aber nicht!

Wir haben hier kein RKI. In Uruguay wacht das Pasteur-Institut über die Volksgesundheit, und deren Wissenschaftler sind nun auf der Suche nach besagtem Virus. Für einen griechischen Buchstaben hat es aufgrund des seltenen Vorkommens nicht gereicht. Es erhielt den schönen Namen: P6, Uruguay-Variante.

Nun stellt sich die Frage: wo ist es hin, das Virus? Hat es sich nur versteckt? Hat es sich auf wunderbare Weise in Luft aufgelöst oder ist es gar mutiert? Dass es gerade nicht auffindbar ist, heißt für die Wissenschaftler ja nicht, dass es nicht mehr existiert. Das wäre ja zu schön. Nein! Im Pasteur-Institut ist man mit Hochdruck bei der Suche. Aber da nun selbst deren Sprecherin zugeben musste, dass man nicht mehr weiß, wo man denn noch suchen könnte, bleibt das Ganze weiterhin sehr mysteriös und Uruguay damit weiter Virusvariantengebiet. Es gibt weltweit übrigens nur zwei solcher Einstufungen. Brasilien gehört auch dazu!

Derweil geht es hier in großen Schritten Richtung „Normalität“. Im ganzen Land sind nur noch etwa 1800 Menschen mit dem Virus infiziert, Tendenz stark fallend. Täglich kommen nur um die 100 Neuinfizierte dazu. Die Sterbefälle bewegen sich im unteren, einstelligen Bereich. Alles gut, alles schön?

Irgendwie doch nicht! Die Schulen laufen wieder im Regelbetrieb, Theater und Museen haben geöffnet, Reiterveranstaltungen finden wieder statt, nur mit der Grenzöffnung tut man sich schwer.

Über eine halbe Million Menschen sind hier mit dem Impfstoff von Sinovac geimpft, der weltweit noch keine offizielle Zulassung hat. Nun hat die Regierung beschlossen, mit einer dritten Impfung von Pfizer/Biontech nachzulegen. Ab 16. August geht es los. Innerhalb von nur wenigen Wochen soll die Aktion durchgeführt sein. Wir gehören auch zu dieser Gruppe und hoffen, dass damit wenigstens die Einreise nach Deutschland wieder möglich ist, wenn Uruguay kein Virusvariantengebiet mehr ist.

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