2. Etappe

Ausgeruht und fit machten wir uns heute Morgen auf die nächste Runde. Diesmal bogen wir nach links ab und begannen unsere Wanderung auf dem hügeligen Weg durch den Eukalyptus-Wald.

Um acht Uhr, als es langsam hell wurde, war alles neblig trüb und man sah kaum einige Meter weit. Gefroren hatte es die Nacht nicht, aber die nasse Kälte kroch bis in die Knochen. Bis ich die Hasen und Hühner gefüttert hatte, waren meine Finger steif und unbeweglich. Die Hühner mit ihren nackten Füßen waren dagegen schon munter und gackerten mir freudig entgegen. Sie sind bei Wind und Wetter draußen, in ihre Hütte gehen sie nur zum Schlafen. Auch Regen scheint ihnen nichts auszumachen, die Hütte ist immer offen, drinnen sind sie kaum.

Bis um zehn Uhr, als wir unsere Wanderung starteten, hatte sich die Sonne bereits durch den Nebel gekämpft. Es wurde ziemlich schnell warm, auch wenn die Temperaturen den ganzen Tag über im einstelligen Bereich lagen. Auf der ganzen Strecke gibt es keinen einzigen Meter Schatten. Ein Grund, warum wir nicht gerne im Sommer diesen Weg gehen. Man wird schlicht gegrillt, trocknet ruckzuck aus und kann gar nicht soviel Wasser mitschleppen, wie man bräuchte.

Heute war das Wetter einfach optimal! Nach einer halben Stunde war die Winterjacke schon nicht mehr nötig. Gut gelaunt und voller Tatendrang ging es in einem recht strammen Schritt vorwärts.

Die Strecke in dieser Richtung abzulaufen, gefällt uns besser, obwohl wir ja durch die gleiche Landschaft marschierten wie gestern. Die herrlichen Ausblicke und die Weite, die sich dem Auge bietet, sind einfach wunderschön. Auch jetzt im Winter leuchten die grünen Äcker und Wiesen, nichts erinnert an die Tristesse, die wir vom deutschen Winter kennen.

Es tut Leib und Seele gut, in dieser wunderschönen Landschaft, die wir ja vor der Haustüre haben, Spazierengehen zu dürfen. Wir freuen uns auch noch nach fünf Jahren jedes Mal aufs Neue daran.

Übermütig legten wir ab und zu einen kurzen Sprint ein, so dass wir heute 10 Minuten schneller zu Hause waren, als gestern. Wir suchten uns im Park ein sonniges Plätzchen und ließen uns zur Belohnung ein kühles Bier schmecken.

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