Rosmarin-Hecke

Rosmarin kennt man in Deutschland meist nur als kleine Plänzchen im Topf für die Fensterbank oder den Balkon. In geschützten Lagen findet man auch mal einen Busch im Garten.

In Spanien hatten wir wild wachsenden Rosmarin gesehen, der aber nicht wirklich schön war, nur olivgrün und vertrocknet.

Auch in Uruguay ist die Pflanze nicht heimisch, sie wird in Töpfen kultiviert für Küche und Garten. Eine große Verwendung hat niemand dafür.

Vor sieben Jahren hat mir unsere Nachbarin einen Zweig davon geschenkt. Bei ihr wächst der Rosmarin im Kräutergarten, schön groß und verzweigt. Da wir damals noch nicht dauerhaft in Uruguay wohnten und ich mich dadurch auch nicht kümmern konnte, steckte ich das Zweiglein in die Erde und überließ es seinem Schicksal. Ein halbes Jahr wuchs er so vor sich hin. Als wir nach sechs Monaten wieder kamen, hatte ich ihn fast vergessen. Dann entdeckte ich einen Busch, fast einen halben Meter hoch. Ich traute meinen Augen nicht.

Da auf dem Grundstück außer einer Menge Unkraut noch nichts wuchs, legte ich ein Stück Erde frei, zerteilte den Rosmarin in seine Einzelteile und steckte die einzelnen Ästchen wieder in die Erde. Vielleicht ließ sich ja in Zukunft etwas damit anfangen.

Als wir nach einem weiteren halben Jahr wieder kamen, hatte ich plötzlich acht schöne Rosmarin-Büsche. Wir legten ein erstes Kräuterbeet an und der Rosmarin fand seine Bestimmung als Beetumrandung.

Nachdem wir dann vor fünf Jahren endgültig eingezogen waren und der Rosmarin sich zu einer wahren Augenweide entwickelt hatte, ging ich in die Großproduktion. Wir begannen mit der Gartengestaltung. Überall dort, wo Steine waren und keine andere Pflanze anwachsen würde, fand der Rosmarin seinen Platz. Er braucht kaum Wasser, ist immergrün und eignet sich hervorragend als Hecke. Er blüht fast sechs Monate im Jahr und ist herrlich anzusehen.

Aus einem Zweiglein sind mittlerweile fast einhundert Büsche gewachsen. Über eineinhalb Meter hoch sind sie und begeistern jeden Besucher, der durch unseren Park geht.

Einmal im Jahr werden die Büsche in Form geschnitten, dann duftet es kräftig nach Rosmarin.

Hinterlasse einen Kommentar