Gut zu Fuß

Wir haben wieder einen neuen Wanderweg entdeckt.

Man hat durch den ehemals undurchdringlichen Uferbewuchs des Rio de la Plata unterhalb der Rambla in Colonia einen befestigten Weg gebaut. Nun kann man nicht nur oben an der Uferpromenade 6 km lang die Aussicht auf den großen Fluss genießen, sondern auch unten in Strandnähe die urwüchsige Natur bewandern.

Das sind ganz ungewöhnliche Entwicklungen, man will wohl neue Touristengruppen locken. Der Uruguayo fährt lieber mit dem Auto im Schritttempo die Rambla entlang, um den Sonnenuntergang zu genießen. Laufen, Joggen und Radfahren, das ist eher was für die Touristen aus dem Ausland

Der neue Wanderweg ist etwa 700 Meter lang. Vielleicht wird er in nächster Zeit noch etwas verlängert.

Hier unten im Dickicht, den kleinen Steilhang hinauf, wächst und wuchert das Efeu. Die Pflanze ist in den Gartenmärkten nicht zu bekommen. Es ist Unkraut, das niemand braucht. Also bedienen wir uns selbst und nehmen bei jedem Besuch in Colonia einige Stecklinge davon mit. Nach vier Wochen im Wasser haben sich Wurzeln gebildet und ich kann das Efeu an unseren Mauern in die Erde pflanzen.

Am Sonntag war die Provinzhauptstadt Colonia del sacramento gut besucht. Die meisten Läden und Gaststätten hatten geöffnet und man konnte nach einer gemütlichen Shoppingtour auch noch zum Essen einkehren. Die Menschen waren entspannt und genossen bei 31 Grad einen sonnigen Spätsommertag.

Corona spielt kaum eine Rolle, den Mundschutz trägt man im Geschäft beim Einkaufen, ansonsten wird das eher locker gehandhabt. Im Vergleich zu Deutschland sind die täglichen Infektionszahlen extrem hoch ( zur Zeit 1200 pro Tag, mit Faktor 23 für D gerechnet ), allerdings ist die Sterberate weiter täglich im einstelligen Bereich. Auch das Risiko, an Corona schwer zu erkranken, scheint hier geringer zu sein. Es war in den vergangenen zwölf Monaten noch nie von überfüllten Krankenhäusern oder Intensivstationen die Rede.

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