Wir haben vor einigen Jahren in einem herrlichen Bildband über Gärten und Parks in Deutschland geblättert und sind an einer Beschreibung eines Schlossparks hängen geblieben: „Der Fürst hat hier über 400 Bäume gepflanzt.“
Damals haben wir uns schmunzelnd gefragt, ob der gute Fürst die Bäume wohl eigenhändig in die Erde gesetzt hat oder das eine Schar von Gärtnern hat machen lassen.

Wir haben keine Schar von Gärtnern und können guten Gewissens behaupten, jeden einzelnen Baum eigenhändig gesetzt zu haben. Die überwiegende Mehrheit davon war Steffens Werk, der die zum Teil sehr kleinen Bäumchen mit verschiedenem Werkzeug in den oft sehr steinigen Boden gepflanzt und danach noch wochenlang täglich gegossen hat.
Auf dem Foto oben ist unsere Hofeinfahrt von der Straße aus zu sehen. Auf der linken Seite stehen mittlerweile recht ansehnliche Koniferen, hier Casuarinas genannt. Genau 100 Stück hat Steffen hier vor vier Jahren gepflanzt. Sie sollen den Park vor dem kalten Südwind schützen. Auf der rechten Seite stehen abwechselnd Flaschenputzer-Büsche und Granatapfel-Bäume, vor zwei und drei Jahren gesetzt.
Wir haben die Anzahl von 400 Stück gepflanzter Bäume sicherlich längst erreicht. Ungezählte verschiedene Eukalyptus-Bäume kamen dazu, überall auf den Weiden und an den Weidezäunen sollen sie Schatten spenden und den Wind abbremsen.

Auch im Park selbst ist fast jeder Baum von uns gepflanzt, es standen ja nur einige wenige davon auf der riesigen Fläche. Alleine auf der Streuobstwiese ist alles vertreten, was wir hier an Obstbäumen kaufen konnten: Mandarinen, Orangen, Zitronen, Pampelmusen, Äpfel, Birnen, Aprikosen, Kirschen, Pfirsiche, Nektarinen. Von den meisten gleich verschiedene Sorten.
Jedes Bäumchen wurde noch wochenlang täglich gegossen, bis es ausreichend gewurzelt hatte und auch mal eine Trockenperiode unbeschadet übersteht.
Schon im letzten Jahr haben wir uns gesagt, dass jetzt nun Schluss ist mit den Bäumen, aber wir finden immer wieder einen Platz oder einen besonderen Baum, den wir noch nicht haben. Erst letzte Woche hat Steffen noch einmal 30 Eukalyptus-Bäume für die Weide gekauft und ich für den Park eine neue Sorte Pampelmuse.
Rund ums Haus entsteht ein abwechslungsreicher botanischer Garten, in dem man herrlich flanieren und immer wieder neues entdecken kann. Zu jeder Jahreszeit blüht es irgendwo, seien es im Winter die Akazien, deren gelbe Blüten einen süßen Duft verströmen, die unscheinbaren grünen Blüten der Esskastanien, die unzähligen aromatisch duftenden weißen Blüten der Zitrusbäume im Frühling oder die verschieden farbigen Blüten der Eukalyptus-Bäume im Sommer.
Wir statten den vielen kleinen Gärtnereien weiterhin regelmäßig einen Besuch ab, immer in der Hoffnung, etwas neues zu entdecken. Meist werden wir auch fündig. So steht nun auch eine seltene Zeder ebenso im werdenden Wald, wie Kiefern, ein Pekanuss-Baum, Eichen, Kastanien und vieles mehr.
Wer möchte, kann mich auf YouTube bei einem kleinen Gartenrundgang begleiten. Unter Traumland Uruguay habe ich ein neues Video hochgeladen.