Krankenhaus der Schafe

Bei 90 Schafen ist immer mal wieder eines krank, das ist völlig normal. Momentan haben wir aber ein gehäuftes Krankheitsaufkommen, das uns ziemlich auf Trab hält. Glücklicherweise nichts ernstes, aber doch jede einzelne behandlungsbedürftig.

Unser Schafbock Luzifer ist immer noch auf dem Weg der Besserung, bei ihm heilt die Wunde sehr schlecht und langsam, auch nach zwei Medikamentenzyklen. Schafböcke haben unter den Augen jeweils eine tiefe Hautfalte. Dahinein krabbelt gerne eine bestimmte Mückenart, um ihre Eier abzulegen. Die Larven richten ein ziemliches Desaster an. Wir haben in diesem Jahr das erste Mal damit zu tun, die Mücke taucht hier nur alle paar Jahre mal auf. Auch die Schafböcke der anderen Züchter sind betroffen, schützen kann man sich davor nicht, nur immer gut beobachten und gegebenenfalls schnell handeln. Auch bei Octavio haben sich die Mücken häuslich eingerichtet, wir waren aber vorgewarnt und konnten schnell eingreifen. Tägliche Wundbehandlung stand da auf dem Plan.

Ein weiteres Schaf wurde durch einen wildernden Hund verletzt. Wir haben zum Schutz der Herde zwei Esel mit auf der Weide stehen und die haben wohl das Schlimmste verhindert. Die Wunde am Hinterbein des Schafes ist etwa handtellergroß, heilt aber unter der Behandlung gut aus. Eine Infektion konnten wir, da wir es frühzeitig bemerkt hatten, erfolgreich verhindern.

Einige andere Schafe haben, obwohl sie regelmäßig ihre Medikamente bekommen, Lungenparasiten erwischt, die nun auch behandelt werden müssen. Weitere Schafe sind am Humpeln. Alles keine schwerwiegenden Sachen, die sich mit entsprechender Behandlung auch relativ einfach beheben lassen.

Damit wir die kranken Schafe nicht separat halten müssen, das tun wir nur in ganz schwerwiegenden Fällen, haben wir uns etwas einfallen lassen, damit sie, wenn der Krankheitsverlauf es zulässt, mit der Herde hinaus auf die Weide können, wir aber jederzeit Zugriff haben: die kranken Tiere bekommen einen Strick um den Hals, das etwa drei Meter lange Ende schleift am Boden hinterher. Die Tiere stört das nicht, wir können es aber damit jederzeit einfangen, ohne die ganze Herde in Aufregung zu versetzen. Das klappt prima, wir bemerken die zu behandelten Tiere in der Herde auf den ersten Blick und können sie uns Ruck zuck schnappen.

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