
Tapaboca wird hier der Mund-Nasen-Schutz genannt. Man kann ihn in den Apotheken und Supermärkten für etwa 1€ pro Stück kaufen.
Unser Luzifer leidet immer noch unter seiner schlimmen Wunde. Sie ist noch nicht verheilt, hatte zwischenzeitlich einen Abszess am linken Auge entwickelt und dieses ist nun leider zerstört. Er sieht nur noch mit dem rechten Auge. Zur Zeit bekommt er seine zweite Behandlung mit einem Antibiotikum und ist jetzt ganz langsam auf dem Weg der Besserung.
Damit die Fliegen sich nicht immer in die Wunde setzen, mussten wir uns was einfallen lassen. Es ist fast unmöglich, am Kopf eines Schafes einen Verband anzubringen. Außerdem soll ja Luft an die Wunde kommen und der Eiter ablaufen. Dann kam uns die Idee mit dem tapaboca. Das Gewebe ist wasserabweisend, schließt die Wunde rundherum ab, sitzt aber locker genug, dass nichts verklebt. Ich habe die Ohrgummis entfernt, mit dem Locher je ein Loch an jede Ecke gemacht und vier Schnüre Elastic-Gummilitze eingeknotet. Damit ließ sich der tapaboca hervorragend am Kopf festbinden.
Der fünf Jahre alte Schafbock ist während seiner Krankheit außergewöhnlich anhänglich und verschmust geworden. Die Behandlung der Wunde lässt er zwar widerwillig, aber doch recht ruhig über sich ergehen, die Arzneispritzen stören ihn überhaupt nicht. Wenn wir in der Nähe sind, sucht er Körperkontakt und lässt sich ausgiebig knuddeln. Wir haben ihn zu uns in die Nähe des Hauses geholt, damit er nicht alleine ist. Auf die Weide zu den anderen Böcken darf er erst, wenn die Wunde komplett verheilt ist. Bis dahin wird er mit Leckerbissen verwöhnt. Er hat in der ersten Zeit, in der es ihm sehr schlecht ging, kaum gefressen und daher viel an Gewicht verloren. Jetzt wird er aufgepäppelt. Er darf die saftige Wiese im Park abfressen. Nach dem ergiebigen Regen wächst alles wieder schön und die Weiden und Wiesen sind grün! Zusätzlich bekommt unser Patient täglich eine Maisration und sein Lieblingsleckerli: Äpfel !