Es brennt 🔥

Gestern Nachmittag gegen 17 Uhr, ich wollte gerade mit dem Gießen beginnen, bemerkte ich über dem Eukalyptuswald etwas Rauch, der langsam gen Himmel zog. Schnell wurde aus dem bisschen Rauch eine dicke schwarze Wolke. In erschreckender Geschwindigkeit breitete sie sich aus. Da es schwer abzuschätzen war, in welcher Entfernung sich das Feuer befand, rief ich nach Steffen. Wir beschlossen, mit dem Auto auf den benachbarten Hügel zu fahren, um eine bessere Übersicht zu haben.

Das Feuer breitete sich auf dem trockenen Acker rasend schnell aus. Der Wind blies ziemlich stark aus Süd und trieb es voran. Wir kamen zu dem Schluss, dass das Feuer über 5 km entfernt sei und kehrten beruhigt wieder um.

Die Rauchwolke wuchs in einer enormen Geschwindigkeit und bald zog die sich kilometerweit Richtung Norden. Wir waren froh, dass der Wind für uns günstig lag und das Ganze an uns vorbei zog. Zwischen dem Feuer und unserem Campo liegt eine große Eukalyptusplantage. Es dauerte auch nicht lange, da war der Erkundungsflieger der Firma, die die riesigen Plantagen betreut, in der Luft, um die Gefahr für den Wald abzuschätzen. Das Flugzeug flog einige Kreise über das Feuer und drehte dann wieder ab. Löschhubschrauber wurden keine gerufen, also beschränkte sich der Brand offensichtlich nur auf die Weiden und Felder.

Während dem Gießen beobachteten wir weiter die enormen Rauchwolken. Das Feuer loderte bis weit in die Nacht hinein.

Wir schliefen bei offenem Fenster, die Nacht war angenehm kühl. Nach 34 Grad am Tag kommt einem 20 Grad in der Nacht wirklich kühl vor 😊

Dann drehte der Wind, blies plötzlich von Ost nach West und uns den Qualm direkt ins Fenster. Mit einem Kratzen im Hals wachten wir auf. Ich sprang aus dem Bett, weil ich nicht sicher war, woher der Rauch kam. Von dem Großbrand in der Nähe oder einem neuen Feuer ? Schnell war ich beruhigt. Rundum war alles dunkel, keine lodernden Flammen, nur der beißende Qualm.

Und dann fing es doch tatsächlich an zu regnen. Erst nur einzelne Tropfen, dann klatschte der Regen einige Minuten kräftig auf das Blechdach. Blitze zuckten durch die Nacht, der Donner kam nur kurz später. Eine kleine Gewitterfront hatte sich über uns entladen. Sie kam gerade zur rechten Zeit. Nach einer viertel Stunde war der Spuk vorbei, die Luft wieder frisch und sauber und der Boden hatte auch etwas Wasser abbekommen. Die zwei Stunden bis Sonnenaufgang schliefen wir tief und fest.

Heute Früh um 8 Uhr kam Daniel zur Arbeit und brachte uns obiges Foto mit. Nun erfuhren wir, dass das Feuer doch nicht so weit entfernt gewesen war. Kurz hinter dem Eukalyptuswald konnte man es stoppen. Keine 2 km Luftlinie entfernt. Daniels Bruder hatte Kühe im Wald weiden. Die mussten gestern schnell gesucht und in Sicherheit gebracht werden.

Wir hatten alle miteinander Glück gehabt.

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