Während sich der typische Uruguayo vergangene Nacht Punkt 24 Uhr „Feliz Navidad” gewünscht und danach ein gegrilltes Schaf gegessen hat, haben wir den gestrigen Abend ganz gemütlich mit einer Flasche Sekt aus Deutschland ausklingen lassen. Wir waren froh, in diesem Jahr keine Einladung zum üblichen asado bekommen zu haben. Die letzten drei Jahre durften wir Einblick nehmen in die uruguayische Weihnachtstradition, das war immer ganz nett, aber wir brauchen es nicht regelmäßig, es ist nicht so ganz unser Ding. Ich habe ja schon mehrfach darüber berichtet.
Wir saßen in der sternenklaren, lauen Sommernacht unter den bunt beleuchteten Bäumen. Wir haben uns doch wieder einige Solarlampen in Form von Lichterketten gekauft, obwohl wir es ja eigentlich nicht mehr tun wollten, weil sie nicht sehr lange halten. Aber es sieht halt doch so schön und gemütlich aus 😊
Den Sekt haben wir über einen guten Bekannten aus Deutschland importieren lassen. Das ist kein Schnäppchen, aber uns für besondere Gelegenheiten doch wert. In Uruguay wird kaum Sekt, champán, getrunken. Der importierte Sekt aus Brasilien oder Argentinien ist nicht nach unserem Geschmack, weil viel zu süß!!
Also haben wir vor einigen Monaten die Gelegenheit beim Schopf ergriffen und dem Importeur zwei Kisten abgekauft. Wer weiß, wann sich wieder einmal ein Container mit deutschen Spirituosen auf die lange Seereise macht, um Südamerika damit zu versorgen.
Heute Morgen um sechs Uhr hatte uns der Alltag wieder eingeholt. Also raus aus dem Bett und die Tiere versorgen, die schon sehnsüchtig auf uns warteten. Die einen wollten ihre täglichen Schmuseeinheiten, die anderen trieb der Hunger hinaus auf die Weide.

Vor einigen Tagen hatte ich wieder Majoran geerntet. Unsere vor vier Jahren gekauften Pflanzen wachsen unermüdlich, sodass ich drei mal im Jahr die aromatischen Stengel abschneiden und zum Trocknen auslegen kann. Durch die Hitze und den ständigen Wind sind die Blättchen innerhalb weniger Tage getrocknet. Bevor sie zu Staub zerfallen, habe ich sie heute morgen verarbeitet, d.h. die Blätter von den Ästchen getrennt.

So sind wir für den Herbst gut gerüstet. Wenn Ende März die Temperaturen langsam fallen, wollen wir wieder einen Pfälzer Saumagen machen. Und dafür ist Majoran neben Fleisch und Kartoffeln eine der Hauptzutaten. Und wenn’s im Winter dann richtig kalt wird, wärmen wir uns gerne mit einer kräftigen Kartoffelsuppe auf; natürlich auch mit viel Majoran 😁