Unser Arbeitsalltag

Wir stehen am Morgen bei Sonnenaufgang auf. Das variiert je nach Jahreszeit zwischen sechs und acht Uhr. Momentan endet für uns die Nacht gegen sieben Uhr. Es sei denn, unsere vier Lämmchen, die noch in der Dusche übernachten, haben schon früher Hunger.

Während Steffen sich um das Frühstück kümmert, versorge ich im ersten Rundgang des Tages die Tiere: je nachdem, wer auf welcher Nachtweide geruht hat, wird jede Herde auf die entsprechende Weide geführt. Zur Zeit sind die Schafe auf der Nordseite, die Ziegen auf der Südseite. Das ändert sich allerdings je nach Bedarf, zwei Ziegen und zehn Schafe haben Nachwuchs bekommen und stehen auf separaten Weiden. Nach einer halben Stunde ist dann jedes Tier da, wo es sein soll. Alle werden begrüßt und kurz begutachtet, damit eventuelle Verletzungen oder eine Erkrankung frühzeitig bemerkt werden.

Danach bekommen die Hasen und Hühner ihr Futter und ich kann mich an den gedeckten Frühstückstisch setzen. Frischer Kaffeeduft begrüßt mich.

Nach dem Frühstück steht für mich eine Stunde Haushalt auf dem Plan. Steffen hat Arbeit auf dem Campo: säubern, Disteln stechen, die Tiergehege mit Wasser versorgen und vieles mehr. Ich kümmere mich nach der Hausarbeit um die Gehege. Sie werden gesäubert, Kot und Stroh entfernt und ausgekehrt. Auch die Nachtweiden müssen ständig von Schafköddeln gesäubert werden, sonst läuft man irgendwann Gefahr, wie auf Kugellager zu gehen und auszurutschen. Auch die Schafe finden sonst zwischen den vielen Kotkügelchen kein Gras mehr. Mal ganz abgesehen vom hygienischen Aspekt!

Danach bleibt für mich bis zum Mittag noch etwas Zeit für Gartenarbeit: Gießen, Rasenmähnen, Unkrautrupfen, je nachdem, was gerade anfällt.

Nach eineinhalb Stunden Mittagspause geht es wieder weiter bis etwa zwei Stunden vor Sonnenuntergang. Dann ist eine kurze Pause für uns angesagt, wir genießen die Sonne und beobachten die Schafe, wie sie sich langsam auf dem großen Platz vor dem Haus sammeln. Danach beginnt die zweite Runde mit der Abendroutine für die Tiere. Obst und Gemüse wird geschnibbelt und in Schüsseln verteilt. Wir besuchen unsere Schafböcke und bringen Geschenke mit : Äpfel, Karotten und Mais. Jedes Tier wird geknuddelt und bekommt seine verdiente Aufmerksamkeit. Dann wird im Schlafgehege Mais und Alfalfa, eine getrocknete Futterpflanze, verteilt und die Schafe eilen an die Futterstellen.

Die Hasen und Hühner bekommen am Abend Grünfutter, frisch geschnitten.

Dann sind die Ziegen an der Reihe. Jede von ihnen bekommt eine Schüssel mit Mais, Kohl, Karotten und Äpfeln. Da kommen sie gerne freiwillig von der großen Weide ins Nachtgehege.

Die Sonne ist schon untergegangen, wenn die Esel und das Pferd am Zaun auf ihre Abendmahlzeit warten. Jedes Tier bekommt seine eigene Schüssel mit Hafer, Äpfeln und Karotten. Kurz bevor es dann ganz dunkel wird, haben wir Feierabend. Es sei denn, wir haben Flaschenlämmer, so wie jetzt. Die werden bei Dunkelheit mit ins Haus genommen, bekommen dort eine Windel verpasst und eine Milchflasche gefüttert. Dann schlafen sie hoffentlich bis um 22 Uhr, wenn es die letzte Mahlzeit des Tages gibt. Wir haben bis dahin etwas Ruhe, genießen unser Abendessen, danach lesen wir oder schauen einen Film oder Reportage im Internet an.

Schlafstörungen haben wir trotz fortgeschrittenen Alters noch keine.😅 Nach getaner Arbeit schlafen wir tief und fest bis zum Sonnenaufgang.

Am Sonn- und Feiertag versuchen wir die Arbeit etwas abzuspecken. Die Versorgung der Tiere bleibt allerdings auch da.

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