
4 kg Grapefruit, 1 kg Lauch, 6 kg Äpfel, 6 kg Karotten, 6,5 kg Kohl, 1,5 kg Zwiebeln, 0,5 kg Tomaten und zwei Köpfe Blumenkohl
So sieht in etwa unser wöchentlicher Einkauf im Obst- und Gemüsemarkt aus. Es fehlen noch Kartoffeln und Orangen. Die kaufen wir aber meist im großen Sack zu 25 kg. Das brauchen wir dann nur ein- bis zwei Mal monatlich. Der Gemüseladen liegt kurz vor der Autobahn, etwa 30 km von uns entfernt. Dort werden nur Produkte aus der Umgebung verkauft, das, was aktuell auf dem Feld oder im Gewächshaus wächst. Die Bauern liefern ihre Ware täglich frisch dorthin. Käse, Eier, Olivenöl und Honig inklusive. Dadurch entfallen die Transportkosten. Das Obst und Gemüse ist meist tagesfrisch und sensationell günstig. Für den obigen Einkauf haben wir umgerechnet 18.60€ bezahlt. Da lohnt sich die Fahrt dorthin, die wir dann mit dem wöchentlichen Einkauf im Supermarkt verbinden.
Bei den Äpfel, Karotten und Kohl helfen uns die Tiere. Sie freuen sich alle jeden Abend auf ein Leckerli. Ob Schaf, Ziege, Esel und Pferd: Obst und Gemüse geht immer!
Der Rest wird zu den täglichen Mahlzeiten verarbeitet. Zu Vegetariern sind wir nicht geworden. Zwei bis drei Mal die Woche lassen wir uns auch Wurst und Fleisch schmecken. Aber durch den intensiven Kontakt mit unseren Tieren gehen wir mittlerweile ziemlich kritisch mit dem Fleischverzehr um. Wir hätten genug Tiere, um uns täglich mit Fleisch zu ernähren. So, wie es ein Großteil der Landbevölkerung hier tut. Aber wir bevorzugen lieber eine abwechslungsreiche Küche mit viel Obst und Gemüse und lassen die Schafe und Hasen glücklich über die Weide springen.
Bei den Schafen gab es eine zweite Zwillingsgeburt. Nachdem wir das eine Lämmchen zu uns genommen hatten, weil die Mutter kaum Milch im Euter hatte, mussten wir ihr am dritten Tag auch das zweite Lamm wegnehmen. Es schrie vor Hunger und wurde immer schwächer. Ohne ausreichend Milch wäre es kurze Zeit später verhungert.
Heute Morgen beim Kontrollgang über die Weide entdeckte ich ein neugeborenes Lämmchen auf dem Hügel in der Schlafweide. Einsam saß es bei eisigem Wind und Minustemperaturen zwischen den Steinen. Die Schafherde war schon nach draußen auf die Weide gegangen. Die Mutter hatte es einfach zurück gelassen.
So haben wir nun vier Flaschenlämmer zu versorgen.