
Geschützt unter den großen Bäumen wächst auch im Winter das Gras im Park.
Jeden Abend dürfen zehn Schafe auf die grüne Wiese, um sie abzuweiden. Natürlich nur unter strenger Aufsicht. Zu verlockend sind die schönen Büsche und die Blumen in den Rabatten. Interessenten gibt es mehr als genug. Und da die Schafe mittlerweile begriffen haben, dass nicht alle ins Schlaraffenland dürfen, finden sie sich schon relativ früh am Nachmittag auf dem Sammelplatz vor der Schlafweide ein. Die ganz Schlauen drücken sich in der Nähe des Gatters herum und beobachten ganz genau, wo die zwei Menschen sind und was sie gerade machen. Ungeduldig warten sie darauf, dass wir das Gatter öffnen und zehn Glückliche einlassen. Der Rest hat natürlich das Nachsehen und die Beschwerderufe hallen weit über das Gelände. Wir hüten uns daher, in die Nähe des Tores zu kommen. Ansonsten werden wir mit einem energischen „Mäh“ von Prinzessin empfangen. Ihren Spaziergang mit uns hat sie aufgegeben. Viel lieber tummelt sie sich mit ihren besten Freundinnen auf der grünen Wiese im Park. Alle Verbote, die Wiese nicht zu verlassen und im vorgegebenen Bereich zu bleiben, gelten natürlich nur für die anderen Schafe. Prinzesschen nimmt sich ihre Sonderrechte heraus und verschwindet schon mal im Galpon um am Mais zu naschen, wenn wir vergessen haben, das Schiebetor zu schließen.
Nach etwa 20 Minuten sind die Bäuche voll und die Schafe werden wieder zur Herde auf die Weide geschickt. Das klappt relativ gut, meist marschieren sie freiwillig zurück.