Es gibt Tage, da bleibt man am besten schon am Morgen im Bett und zieht sich die Decke über den Kopf, weil alles, was man tut, doch nichts gescheites wird !
Um viertel vor acht wird es langsam hell. Zeit zum Aufstehen. Gestern ging ich, wie jeden Morgen, mit dem Hund spazieren. Er darf ohne Leine herumspringen, in den Wald, durch das Gestrüpp und wenn er möchte, darf er auch ein Bad im Fluss nehmen. Wir spazierten hinunter bis zur Brücke, dann ging es wieder zurück. Der Fluss führt Hochwasser, die Brücke ist nicht befahrbar.
Als ich wieder oben am Grundstück ankam, saß der Hund bereits vor seiner Hütte und wartete darauf, dass ich ihn wieder anleine, wie jeden Morgen. Ein Tumult im Kleintiergehege ließ ihn dann allerdings auf die Hühner aufmerksam werden. Er drehte sich um und wollte genauer nachsehen. Dabei kam er an den stromführenden Draht. Wir hatten Nebel, es nieselte und der Hund war nass nach seinem morgendlichen Bad im Fluss. Er bekam also ordentlich eine gewischt. Er jaulte auf, raste wie irre an mir vorbei wieder Richtung Wald und verschwand. Seit dem haben wir ihn nicht mehr gesehen.
Ich fütterte die Hasen und Hühner und ging ins Haus, wo das Frühstück schon auf mich wartete. Ich war sicher, der Hund kommt wieder, wenn er sich beruhigt hat. Es war ja nicht das erste Mal, dass er mit dem Draht in Berührung kam.
Nach dem Frühstück wollten wir im Wohnzimmer eine Wand streichen. Die Farbe hatten wir vergangene Woche bestellt und am Vortag abgeholt.

Nachdem alles vorbereitet war und wir den Farbtopf öffneten, leuchtete uns ein freundliches Milka-lila entgegen. Das war nicht die Farbe, die wir bestellt hatten. Wir packten die Farbtöpfe ins Auto und fuhren nach Tarariras, den Umweg, weil ja unsere Brücke überschwemmt ist. Fahrtzeit: eine Stunde. Problemlos wurde die Farbe umgetauscht und frisch gemischt. Wir hatten im Geschäft über ein neues Computer-Programm mit Hilfe eines Fotos von uns die perfekte Farbe ausgesucht. In der Theorie wunderbar, in der Praxis noch nicht ausgereift. Und die Farbmischmaschine steckt wohl auch noch in den Kinderschuhen. Wieder zu Hause angekommen begannen wir mit dem Streichen und erlebten ein neues Desaster .

Es sieht eher aus wie ein Blutbad. Nein, das geht gar nicht.
Wir werden nächste Woche weiße Farbe kaufen und danach mit einer dezent gelben Farbe darüber streichen. Irgendwelche Farbexperimente werden wir in Zukunft bleiben lassen.
Den Rest des Tages verbrachten wir frustriert auf dem Sofa. Draußen stürmte es, es war kalt und eklig. Eine heiße Suppe sollte uns von innen wärmen und die Laune bessern. Das Internet funktionierte schon den ganzen Tag nicht und eine Stunde vor Sonnenuntergang war dann auch der Strom weg!
Wir begannen unsere Abendroutine mit dem Spaziergang zum Flus, in der Hoffnung, dass der Hund wieder auftaucht. Fehlanzeige.
Danach bekamen die Schafe, Ziegen, Esel und das Pferd die Abendmahlzeit.

Feierabend!
Wir waren ziemlich frustriert und auch ärgerlich auf den Hund. Wenigstens war der Strom wieder da, als es dunkel wurde. Den Rest des Abends verbrachten wir mit einem guten Buch und ließen uns den Flammkuchen schmecken, den ich ja dann noch im Ofen backen konnte.