Wie alles begann

Es kommen beim Lesen des letzten Beitrags bestimmt viele Fragen auf: Was machen die da? Warum brennen die alles ab? Muß das sein?

Brandrodung hat einen schlechten Beigeschmack durch die vielen Berichte aus Brasilien. Zum Säubern eines großen Gebietes fällt uns aber keine andere Möglichkeit ein. „Alles ab in den Häcksler und in die Biogasanlage“ wäre eine Lösung. Mit der damit gewonnenen Energie wären alle Probleme gelöst. Nein, im Ernst: das viele organische Material ist wirklich ein Problem.

Aber ich fange nun einfach bei der Stunde „Null“ an, beginne eine kleine Geschichte damit, wie alles begann und uns dahin führte, wo wir jetzt sind :

Während unseres vierten Urlaubs in Uruguay haben wir vor über acht Jahren drei Tage vor dem Rückflug nach Deutschland die 22Ha Land gekauft. Wir haben uns sofort in das Grundstück verliebt. Alles passte. Die Maklerin hatte ihre Mühe, die Papiere und den Notartermin für den Vorvertrag zu bekommen. Als wir dann im Flieger nach Deutschland saßen, waren wir stolze Landbesitzer in Uruguay!!

Es sollten noch drei Jahre vergehen, bis wir endlich dauerhaft hier leben konnten. Der Papierkram dauerte ein Jahr, dann war Schlüsselübergabe und wir konnten unseren Besitz in Empfang nehmen. Die folgenden zwei Jahre verbrachten wir jedesmal zwei mal drei Wochen Urlaub pro Jahr auf unserem Land und schufteten in der Zeit wie die Irren. Verwaltet wurde das Grundstück von einem Angestellten, der so arbeitete, wie ein Angestellter in Uruguay arbeitet, der das ganze Jahr über keine Kontrolle befürchten muss: gar nicht! Er stellte seine Pferde auf unser Land und fühlte sich als Sonnenkönig.

Die Form unseres Grundstücks gleicht der eines Handtuchs: Zwei lange Seiten ( 1 km lang ), zwei kurze Seiten ( 250m breit ). Wenn man das Handtuch in der Mitte leicht anhebt, bekommt man den Hügel, auf dem unser Haus steht. Zu beiden Seiten fällt das Gelände mal mehr, mal weniger steil ab.

Der Campo stand 10 Jahre zum Verkauf. Aufgrund seiner Beschaffenheit war er zur Bewirtschaftung nicht zu gebrauchen. Er hat auf zwei deutsche Träumer gewartet, die hinter der Dornenhecke das Dornröschenschloss gesehen haben.

Die Natur hatte das Grundstück fest im Griff. Stellenweise war kein Durchkommen, das Gestrüpp wuchs fast bis zum Haus. Im ersten Urlaub kauften wir hier einen Rasenmäher und brachten in den Koffern jedes Mal Hausrat und Werkzeug mit.

Viele der Sträucher hatten Dornen. Einfach abschneiden ging nicht. Da wir bei unserem Erkundungstouren immer wieder über Steine stolperten, fingen wir ganz klein an : Säubern rund ums Haus ! Steffen drückte den armen Benzinrasenmähet gewaltsam durch das Gestrüpp. Ich ging in Tippelschritten langsam vorneweg, um die Steine zu finden und zu entfernen. So strotzten wir der Natur Meter für Meter ab. Eine kleine Handsäge und eine Heckenschere waren am Anfang unser einziges Werkzeug. Wir schnitten die Büsche und Bäume und unser Abfallhaufen mit Grünzeug erreichte gigantische Höhen. Wir machten uns zuerst keine Gedanken, was damit geschehen sollte und schnitten und sägten weiter.

Fortsetzung folgt !

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