Pfälzer Saumagen

Deutsche Küche bestimmt unsere tägliche Ernährung. So, wie wir es gewohnt sind, wird gekocht und gegessen. Die Zutaten, die wir hier bekommen, erlauben es uns, alles so zuzubereiten, dass wir auf nichts verzichten müssen. Allerdings ist mehr Handarbeit gefragt. In Deutschland gibt es viele vorbereitete Speisen, wie z.B. eingelegten Sauerbraten, vorgefertigte Maultaschen, u.s.w. Das muss ich hier alles selbst machen. Das war bisher kein Problem. Es gab nur eine Lücke bei den Lieblingsessen: Pfälzer Saumagen ! Da hatte ich mich noch nicht herangetraut, ihn selbst herzustellen. In Deutschland haben wir mehrere Kilo im Jahr verputzt, allerdings in einer pfälzer Metzgerei vorbestellt und abgeholt.

Letzte Woche hat Daniel ein Schwein geschlachtet. Geistesgegenwärtig hat Steffen um den Magen gebeten, da er nicht mit verwurstet wurde.

Wir kauften ein Pfund Schweinespeck, den Rest der Zutaten hatte ich im Vorrat zu Hause. Und dann wurde geschnippelt, Kartoffeln und Karotten gekocht und zum Schluss alles zu einer leckeren Füllung gemischt. Das Ganze kam dann in den geputzten Saumagen und wurde drei Stunden in schwach kochender Fleischbrühe gegart. Der Magen der Sau hat drei Ausgänge, die alle fest verschlossen werden müssen. Leider habe ich das nicht sorgfältig genug gemacht. Dass sich der Magen im heißen Wasser stark zusammenzieht, quasi einschrumpelt, war mir nicht bewusst. Ein Knoten ging wieder auf und die Masse quoll heraus. Dadurch wurde die Füllung nicht ganz so fest wie gewünscht. Nichtsdestotrotz waren wir mit dem Ergebnis zu 90% zufrieden. Die Füllung ist perfekt gelungen, der Geschmack kann nicht besser sein. Sie wurde in Scheiben geschnitten und angebraten. Dazu hab’s Sauerkraut und Kartoffelbrei. Wir schwebten im pfälzer Himmel, nachdem wir uns dazu noch ein Glas Weißwein eingeschenkt hatten. Keinen pfälzer Riesling, aber wir haben hier auch etwas trinkbares gefunden.

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