Frohe Ostern

An Ostern wird in Uruguay traditionell geangelt. Das öffentliche Angeln ist überall erlaubt. Man braucht auch keinen Angelschein dafür. Die Familien packen Hab und Gut zusammen und gemeinsam fährt man dann hinaus aufs Land. Ab Karfreitag gibt es keine Brücke über die unzähligen kleinen und großen Bäche, die nicht bevölkert wäre. Kleine Buchten oder Sandstrände sind ebenso beliebt.

Buchstäblich mit Kind und Kegel ist man unterwegs. Zelte oder Planen werden aufgebaut, ein kleines Feuerchen entzündet und der Mate-Tee geschlürft. Gegen Abend darf es dann auch gerne Rotwein sein. Eifrige Jäger mit Gewehren sind im Unterholz unterwegs in der Hoffnung, in Wassernähe ein Carpincho ( Wasserschwein) oder gar einen Hirsch zu erlegen. Auch eine gemütliche Bootstour wird gerne unternommen.

Und zum Entspannen wird die Angelrute ausgeworfen. Damit hat man meist mehr Erfolg als mit dem Gewehr.

Corona hin oder her, an Ostern fährt man gemeinsam zum Campen. Mit Oma und Opa, mit Enkel, Nichten und Neffen. Die Polizei kontrolliert wohl die großen, asphaltierten Straßen, die Strände sind alle gesperrt, aber das Hinterland ist nicht zu überwachen. Das weitaus größere Straßennetz besteht aus Schotterpisten, Feldwegen und Schleichwegen. Und hierher zieht es die Bevölkerung an Ostern. Auch auf dem Weg an unserem Campo vorbei herrschte gestern ordentlich viel Verkehr. Mit blank geputzten Autos waren die Uruguayos auf Spazierfahrt, auf der Suche nach einem gemütlichen Plätzchen für die Nacht.

Corona gibt es am Montag wieder, wenn die offiziellen Ferien vorbei sind. „So schlimm ist das doch alles eh‘ nicht“

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