Alles vertrocknet; es hat seit Wochen nicht mehr geregnet.
Die Tiere haben noch genug zu fressen, und auch mit Wasser sind sie gut versorgt. Für uns bedeutet das Beschaffen von Wasser allerdings schweißtreibende Mehrarbeit. Der Grundwasserspiegel ist rapide gesunken, aus der Quelle, von der wir unser tägliches Nass beziehen, kommen täglich noch einige hundert Liter Wasser. Für den Hausgebrauch: Kochen, Duschen, Wäschewaschen, ist es gerade noch genug. Zum Bewässern des Parks reicht das allerdings nicht mehr. Da müssen wir das Wasser in Kanistern aus dem Fluss holen, der glücklicherweise nur etwa 500 Meter entfernt ist. Auch er führt Niedrigwasser, aber es fließt noch!
Das ist wie drei Stunden Fitnessstudio 😁 Fünf Fahrten hintereinander, die Kanister füllen, wieder hoch fahren, in Eimer und Gießkannen umfüllen, gießen und dann wieder runter zum Fluss. Nach drei Stunden schmerzen die Muskeln, 1000 Liter wollen geschleppt werden! Wir kämpfen um jede Pflanze! Es darf nicht sein, dass drei Jahre harte Arbeit jetzt einfach vertrocknen und in Staub zerbröseln!!!!!
So eine extreme Trockenperiode haben wir vor zehn Jahren, während unserem ersten Aufenthalt in Uruguay, schon einmal erlebt. Damals war das Land gelb und staubtrocken, man entschuldigte sich bei uns und erklärte: eigentlich sei Uruguay ja ein grünes Land. Wir verbrachten über eine Woche auf einer Estanzia, wo hunderte Kühe versorgt wurden. Die Wasserlöcher vertrockneten, die Kühe hatten kein Futter mehr, die Kälber mussten notgeschlachtet werden und über allem hing die enorme Brandgefahr!!!
Regen ist nicht in Sicht. Aber wir sehen dem Ganzen relativ gelassen entgegen. Ändern können wir ja nichts. Arbeit fällt zur Zeit nicht an, also wird die Wasserbeschaffung zu unserer Hauptaufgabe. Solange aus der Quelle noch etwas Wasser kommt, besteht kein Grund zur Besorgnis. Wir haben alles im Griff👍
Morgen bekommen wir Besuch aus Deutschland. Dann haben wir zwei kräftige Wasserträger mehr🤗