Weidezäune

Eine weitere Winterarbeit ist die Kontrolle der Weidezäune.

Wir haben bei unserer Deutschlandreise, wie schon erwähnt, einen Schaf- und Ziegenzüchter in der Pfalz kennengelernt. Der Aufbau seiner Zäune war für uns sehr interessant. Da konnten wir uns viel abgucken und Ideen klauen. Im Pfälzer Wald wird gerade der Luchs wieder heimisch gemacht. Der Naturschutzbund ist da sehr aktiv und hat erst kürzlich wieder ein Pärchen in die Freiheit entlassen. Gegen die kleinen Raubkatzen müssen sich die Kleintierhalter natürlich besonders schützen, und genau da wurde es für uns interessant. Wir haben wieder eine Menge gelernt und ziemlich viele Materialien kennengelernt, die wir auch für unsere Zäune nutzen können, aber in Uruguay nicht erhältlich sind. Also haben wir ordentlich in einem Katalog für Land- und Weidewirtschaft bestellt.

Wir können uns die Sachen leider nicht nach Hause schicken lassen, da legt der Zoll sein Veto ein. Also müssen wir alles im Koffer aus Deutschland mitbringen. Neuerdings kontrolliert der Zoll am Flughafen bei der Einreise jeden Koffer auf seinen Inhalt. Bei dem Weidezaunzubehör haben sie nichts zu meckern gehabt, aber alles, was für ein Auto mitgebracht wird, kleine Ersatzteile, Beleuchtung und ähnliches, ist verboten. Die Zollbestimmungen sind uns ein Rätsel. Pakete dürfen wir uns nicht schicken lassen, oder nur unter unzumutbaren Regelungen. Bei der Einreise mit dem Flugzeug ist fast alles egal, außer, es sind Autoteile. Zwei Liter Alkohol sind erlaubt. Aber wenn im Duty Free Shop 6 Flaschen Whisky im Angebot sind, hat der Zöllner nichts dagegen, wenn man das auch noch mitnimmt. Da soll noch einer durchblicken.

Bis jetzt hatten wir noch keine Probleme mit allem, was wir so mitgebracht haben. Manchmal gab es eine freundliche Diskussion, aber durchgewunken haben sie bisher alles.

Die allermeisten Zäune in Uruguay sind fest installiert und aus Draht, der zwischen Holzpfosten gespannt ist. Steffen suchte lange nach einer flexibleren Lösung. Denn der Austausch eines morschen Pfostens ist eine sehr schwierige Sache, wenn vier oder fünf Drähte hunderte Meter weit straff gespannt sind. Mit dem neuen System aus Elektroschnur und passenden Isolatoren kann er schnell und sicher Zäune erweitern und neu anlegen. So kommt kein Fuchs oder wildlaufender Hund mehr auf unser Grundstück, und auch die Ziegen können keinen Ausflug auf die Straße mehr machen.

Zur Kontrolle, ob auch genug Spannung auf der Schnur ist, haben wir uns einen einen praktischen Spannungsmesser gekauft. In Uruguay prüfen die Bauern ihre Zäune heroisch mit dem Finger, aber das ist auf Dauer zu schmerzhaft.

Hinterlasse einen Kommentar