Bestandskontrolle

Am Donnerstag Abend wurden die neugeborenen Lämmer in den Bestand aufgenommen. 14 sind seit Ostern geboren worden, 11 davon haben die erste kritische Woche überlebt. Sie sind fit und gesund und toben über die Weide.

Sie bekamen alle eine Ohrmarke mit Nummer. Die ist nicht, wie in Deutschland, offiziell registriert. Das werden, momentan, hier in Uruguay nur die Rinder. Aber eine entsprechende Gesetzesänderung ist in Arbeit und wird nicht mehr lange auf sich warten lassen.

Bisher gilt also die Marke nur zur besseren Kontrolle für uns. Jedes Jahr bekommen die Lämmer eine andere Farbe und wir können also schnell sehen, wie alt sie sind.

Gleichzeitig werden die Schwänze gekürzt. Lämmer kommen mit einem langen, zum Teil sehr wuscheligen Schwanz zur Welt. Das ist nicht sehr hygienisch, es verfangen sich oft Äste darin oder sie bleiben im stacheligen Gebüsch hängen und verletzen sich. Darum wird der Schwanz bis auf wenige Zentimeter gekürzt. Wir machen das mit einem engen Gummiring. Er unterbricht die Blutzufuhr und der Schwanz fällt nach zwei bis drei Wochen unblutig ab. Das erschien uns als die harmloseste Methode, nachdem wir nach anfänglichem Zögern doch überzeugt waren, dass es nötig ist.

Die nächsten Lämmer erwarten wir ab Anfang September. Wir haben uns zur Geburtenkontrolle entschlossen, weil „der Natur ihren Lauf lassen“ sich als Reinfall erwies. Unser Bock Octavio ist das ganze Jahr über aktiv und die Schafe gleichermaßen empfängnisbereit. Es kam also vor, dass ein Schaf zwei mal im Jahr ein Lamm gebar. Im Winter erfrieren die Kleinen, im Sommer werden sie von Ungeziefer gequält. Das alles hat uns überzeugt, dem ganzen eine gewisse Ordnung zu geben. Octavio und Luzifer bekamen ein eigenes Gehege, luxuriös, wie sie es erwarten😁, mit Unterstand und Schattenbäumen, und dürfen ihre Damen nur noch einmal im Jahr für zwei Monate besuchen.

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