Vor einigen Wochen war ich noch ziemlich frustriert und hatte eigentlich keine Lust mehr, hier irgendetwas anzupflanzen. Der Kahlfraß an meinen mit viel Mühe gezogenen Pflanzen raubte mir eine Zeitlang jegliche Lust. Den Sommer über lag das Beet brach, und wenn etwas wächst, dann ist es das Unkraut, welches selbst Ameisen und Heuschrecken verschmähen. Stellenweise über einen halben Meter wucherte das Gras und sonstige Gewächse, die zu nichts zu gebrauchen sind. Letzte Woche machte ich mich aber dann doch an die Arbeit. Als die ersten Quadratmeter gesäubert waren, kaufte ich gleich Mangold- und Weißkohlsetzlinge beim Gärtner. Das spornte meine Säuberungswut noch mehr an, weil es gleich viel besser aussah ! Die Radieschensamen, die ich vor fünf Tagen in die Erde gesteckt habe, keimen schon, jetzt macht die Arbeit im Beet wieder Spaß!
Ich glaube, ich muss einfach umdenken und die Pflanzzeiten aus Deutschland vergessen. Einfach 1:1 umrechnen mit sechs Monaten Zeitverschiebung funktioniert nicht. Nach dieser Rechnung hätten wir jetzt Ende November, da wird in Deutschland nichts mehr ausgesät. Das Beet ist gut geschützt und frostfrei, da passiert selbst bei leichtem Bodenfrost, der hier im Winter doch immer mal wieder vorkommt, nichts. Die intensive Sonnenstrahlung treibt auch jetzt noch die Temperaturen bis auf fast 20 Grad, wolkenverhangener Himmel ist hier sehr selten. Also denke ich, ist jetzt die beste Zeit zum Pflanzen von robustem Gemüse wie Karotten, Spinat, Rote Beete, Kohl usw. Vorgezogene Pflänzchen gibt es teilweise in den Gärtnereien, die werden schon wissen, was sie tun. Auf die Auskunft der Ladeninhaberinnen kann man nicht immer viel geben. Auf Nachfrage wächst immer alles wunderbar an, leider haben sie, bei aller Freundlichkeit, selten eine fundierte Ahnung !
Eine ganz besondere Freude machen die Himbeersträucher. Die zwei Pflanzen, die wir vor über einem Jahr gekauft hatten, haben sich durch Wurzelsenker ordentlich vermehrt. Momentan wachsen sie so schnell, dass man fast dabei zusehen kann. Ein- bis zweimal die Woche entdecke ich in der Wiese neue Pflänzchen, die dann vorsichtig ausgebuddelt werden und im Beet ihren neuen Platz finden. Sie sind noch kräftig grün belaubt, von Herbst keine Spur.
Der macht sich langsam am bunten Laub der Bäume bemerkbar. Der Kirschbaum hat rote Blätter, die Aprikosenbäume erfreuen uns mit herrlich bunten Laub und auch die Ahorn- und Essigbäume haben kräftig in die Farbpalette gegriffen. Zusammen mit dem Frühnebel ist der Park bei Sonnenaufgang jetzt im Herbst eine Pracht !