


Vor zwei Tagen entdeckte ich einen kleinen, schwarzen Fellknäuel in einem der Schafunterstände. Es hatte sich im Stroh zusammengerollt und zuerst dachte ich an ein totes Lämmchen, das die Mutter zurückgelassen hatte.
Beim Näherkommen allerdings entpuppte es sich als Ministinktier und bevor ich richtig zugreifen konnte, war es schon entwischt.
Heute lag der kleine Kerl wieder im Stroh, diesmal in einer anderen Hütte. Wir haben einen großen Köcher, der eigentlich zum Fischfang benutzt wird. Damit lassen sich die neugeborenen Lämmer hervorragend fangen, ohne dass man hinter ihnen her jagen muss. Das geht einfach und schnell und vor allem stressfrei. Mit der fast zwei Meter langen Stange muss man nicht so nah an die Tiere heran. Damit haben wir dann auch das kleine Stinktier gefangen.
Die Drohgebärden : „Schwanz hoch“ und „Fauchen“ hatte es schon ganz gut drauf. Aber das Tierchen sah dabei so putzig aus, dass ich mich davon nicht beeindrucken ließ. Ich musste es einfach anfassen ! Vor den messerscharfen Krallen und Zähnen habe ich Respekt, aber als es dann in meiner Hand lag, entspannte es sich und genoss sichtlich die Streicheleinheiten. Die Sekretdrüse ist noch nicht vollständig ausgebildet, der leichte Hauch von Stinktierduft war erträglich.
Wir haben das Tierchen auf der Weide wieder ausgesetzt. Vielleicht findet es heute Nacht seine Artgenossen.