Eukalyptus

Eukalyptus ist in Uruguay nicht heimisch, aber mit Abstand der am häufigsten angepflanzte Baum. Die riesigen Plantagen bedecken mittlerweile einen großen Teil des Landes. Sie werden nicht nur zur Zellulose-Herstellung gebraucht. Die schlanken, gerade gewachsenen Stämme dienen als Masten für die Stromleitungen, für Dachkonstruktionen und als Pfosten bei den Weidezäunen. Das harte Holz eignet sich auch hervorragend für die Herstellung von Regalen. Es ist also vielseitig verwendbar und ein lukratives Geschäft. Dass den Böden damit das Grundwasser entzogen wird und die Erde nach der Ernte auf Jahrzehnte völlig zerstört ist, spielt keine Rolle!

Wir haben auf unserem Grundstück entlang des Weges zum Nachbarn auf der Südseite auch einige Eukalyptus-Bäume gepflanzt. Sie sollen als Schattenspender und Windschutz dienen und werden nicht kommerziell genutzt. In den Gärtnereien gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Arten : mit dunklem oder hellem Laub, mehr oder weniger ätherischen Ölen, mit runden oder länglichen Blättern. Man hat die Qual der Wahl. Wir haben uns dazu entschieden, viele verschiedene Arten zu pflanzen. Die bunte Vielfalt aus dem Park setzt sich so auch draußen fort.

Pflanzt man so ein Bäumchen mit genügend Abstand und lässt ihm Zeit zum Wachsen, entsteht daraus ein weitverzweigtes Prachtexemplar von Baum, der im Sommer für Schatten sorgt und im Winter die eiskalten Winde aus Patagonien etwas abbremst.

Heute Morgen, nachdem wir die Schafe auf die Weide gebracht hatten, entdeckten wir etwas unerwartetes : kräftig leuchtende, rote Blüten an einem der Bäume! Das war völlig überraschend. Wir hatten noch nie einen blühenden Eukalyptus gesehen, gar nicht gewusst, dass die so herrlich blühen können!

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