
Aufgrund der feuchtwarmen Witterung wächst und wuchert es im Park.
„Uruguay ist ein grünes Land“ wurde uns vor zehn Jahren bei unserer ersten Reise von der Reiseleiterin versichert. Damals fuhren wir durch eine gelbe, ausgedörrte Steppe, es hatte seit Monaten nicht geregnet, Pflanzen und Tiere lechzten nach Wasser.
In diesem Jahr ist alles üppig grün. Regelmäßige Regenschauer sorgen für genügend Feuchtigkeit, alles wächst; das Gras auf den Weiden, das Getreide auf den Feldern, die Blumen in den Gärten. Es herrscht kein Mangel an Wasser und Futter, die Tiere sind kugelrund und schon am Mittag satt gefressen. Den Rest des Tages verdösen sie im Schatten der Bäume; ein Leben im Schlaraffenland!
Auch bei uns geht es die letzten Wochen gemütlich zu. Die Ernte und folgende Aussaat liegen hinter uns, mehr ist auf dem Acker nicht zu machen. Das Alfalfa wird zum Desaster, weil wir es weder schneiden noch trocknen können. Es bleibt auf dem Feld und wird irgendwann im Herbst untergepflügt. Für die Schneidemaschine ist der Boden zu matschig, zum Trocknen ist die Witterung zu feucht, also gibt es auch keine Pakete zum Verkauf, die im Moment eh‘ niemand haben will, weil jeder Futter im Überfluss hat.
Unser Angestellter nimmt jetzt im Januar seinen Jahresurlaub, wie es hier allerorts üblich ist. Diesen Monat läuft alles auf Sparflamme.
So haben wir Zeit für den Park, denn auch die Tiere machen momentan kaum Arbeit. Alle sind gesund und putzmunter.
Auf dem Flohmarkt in Montevideo haben wir etwas „Kitsch“ erstanden. Schöne Sachen aus Messing, gegossene Platten mit antiken Allegorien, Lampenständer und Kerzenhalter. Wunderschöne kleine Hingucker, die sich perfekt in den Park integrieren.