Schwere Entscheidung

Erneut stehen wir vor einer schwierigen Entscheidung.

Wir haben, da es mittlerweile über 100 Schafe sind, die Herde getrennt. Alle Jungtiere, die über fünf Monate alt sind, die Ziegen und die zwei Schafböcke werden morgens auf die Südweide getrieben. Die Mutterschafe und ihr junger Nachwuchs verblieb auf der Nordweide. Die Schlafweide wurde durch einen Zwischenzaun halbiert.

Einige der jungen Lämmer haben Entzündungen, die täglich behandelt werden müssen. Dafür wird die Herde am Abend in einen kleinen Verschlag getrieben, die Lämmchen geschnappt und mit Desinfektionsspray behandelt. Damit das Neugeborene nicht der täglichen Jagd und Stress ausgesetzt ist, haben wir es mit der Mutter zur Herde auf der Südweide gegeben. Dort sind auch die Esel untergebracht.

Nachdem über ein Jahr die Esel keinen Schaden mehr angerichtet haben, es sind ja immer wieder Schafe und Lämmer auf dieser Weide gewesen, hat nun wahrscheinlich unsere Eselfrau wieder das Lamm attackiert. Das Beinchen ist aus dem Gelenk gerissen und eine Bisswunde hat sich infiziert.

Der Verstand sagt uns, dass wir es erlösen, also töten müssen. Es kann zwar auf drei Beinen laufen, wenn es aber liegt, nicht alleine aufstehen. Mit dem Saugen an Mutters Euter ist das also eine schwierige Sache.

Jetzt haben wir es ins Haus geholt, um erst einmal die Wunde zu behandeln. Die weitere Entscheidung schieben wir vor uns her. Umbringen kann ich es nicht, und Steffen noch viel weniger. Es kuschelt sich vertrauensvoll in unseren Arm und guckt uns mit seinen schwarzen Knopfaugen an.

Keine Ahnung, was wir machen sollen. Warten wir es ab !

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