Umgetauscht !

Nach sehr langer Überlegung haben wir uns schließlich doch entschlossen, unsere Hündin „Laika“ abzugeben. Sie war über zwei Jahre bei uns, richtig ans Herz gewachsen ist sie uns nie. Im Grunde ist sie ein sehr harmloser Hund, der aber ständig Aufmerksamkeit und Zuwendung braucht und als Wachhund gar nicht zu gebrauchen war. Ein lieber Familienhund, aber kein Tier für den Campo. Also hat sich Daniel auf die Suche gemacht und nach einiger Zeit tatsächlich einen älteren Herrn gefunden, der einen treuen Begleiter sucht. Das perfekte Zuhause für Laika.

Vor vier Wochen kam Daniel am Nachmittag zur Arbeit, auf der Ladefläche seines Autos war ein Hund angebunden. In der Annahme, das sei sein eigener, bin ich gleich hin und hab ihn begrüßt und geknuddelt. Der Hund sah mich mit seinen großen Augen ganz lieb an und hat meine Hand abgeschleckt. “ Der ist ganz lieb, willst du ihn haben,“ hat mich Daniel dann gefragt und ich bin fürchterlich erschrocken. Hab ich doch eben einen wildfremden Hund geknuddelt, den er von der Straße aufgelesen hat !

Nein, das kam gar nicht in Frage. Zwei Hunde wollte ich nicht. Mit Laika war unser Bedarf gedeckt.

Letzte Woche hat sich die Hündin dann so total daneben benommen, dass unsere Geduld endgültig erschöpft war. Daniel hat sie aufgeladen und Tschüss !

So ganz ohne Hund weit draußen in der Pampa ist natürlich auch keine gute Idee. Ich bin oft alleine und da wäre ein Wachhund, der auch bei Fremden, die doch ab und zu mal vorbei kommen, Furcht und Respekt einflößt, ganz hilfreich. Und so hat Daniel gestern den ausgesetzten Hund mitgebracht. Erst mal zur Probe.

Wir haben ihn „Hund“ getauft und werden uns jetzt aneinander gewöhnen. Mit konsequenter Zuwendung und Erziehung hoffen wir, dass wir ein gutes Team werden. Wir sind auf einem guten Weg. Natürlich muss „Hund“ jetzt erst mal eine Fremdsprache lernen, aber er ist sehr lernwillig, begreift schnell und hat absolut kein Interesse an der Jagd. Vögel interessieren ihn genauso wenig wie unsere Schafe oder die Katze. Er guckt sie sich an, das war’s dann auch schon. Das ist für uns die beste Voraussetzung für eine gute Zusammenarbeit.

Der Cimarron ist ein perfekter Campohund. Stark, kräftig und ausdauernd und bei guter Erziehung absolut treu und seinem Herrchen ergeben. „Hund“ scheint aus gutem Hause zu kommen und hat eine ordentliche Erziehung genossen. Mit etwas Glück und viel Geduld werden wir mit ihm ausgezeichnet klar kommen. Er ist noch jung, noch keine zwei Jahre alt und scheint einen Narren an mir gefressen zu haben. Das war wohl Liebe auf den ersten Blick, als wir uns vor vier Wochen das erste Mal begegnet sind. Auf beiden Seiten !

Jetzt wird drei Mal täglich das Zusammensein trainiert. Er wird nach und nach die deutschen Kommandos lernen und sich auch allgemein an die neue Sprache gewöhnen. Er freut sich, wenn er wieder was begriffen hat, was ich von ihm will und genießt es sichtlich, wenn ich ihn dafür lobe ! Die erste Lektion: brav „bei Fuß“ an der Leine gehen, klappt nach anfänglichem Rumgehopse schon ganz gut.

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