Blitzeinschläge

Der Winter bisher war zu kalt und zu trocken. Bisher !  Das mit dem „ zu trocken“ hat sich mittlerweile relativiert. Donnerstag Nacht erreichte uns eine gewaltige Regenfront und bescherte uns 55 Liter Wasser auf den Quadratmeter innerhalb von nur fünf Stunden. Die trockene Erde konnte die Wassermassen auf die Schnelle nicht aufnehmen. Ruckzuck stand alles unter Wasser. Am  Freitag konnte man zusehen, wie das Wasser am Fluß stieg und stieg. Mittlerweile hat er wieder eine Breite von 200 Metern.

Wie immer kam diese Regenfront nicht still und leise, soll heißen : es fängt halt an zu regnen. Nein ! Ein gewaltiges Gewitter entlud sich zu Beginn, der Nachthimmel war erleuchtet von unzähligen Blitzen, die Donner liesen die Hauswände erzittern. Und wie fast jedesmal bei einem Gewitter fand ein Blitz auch wieder den Weg ins Haus. Durch die erhöhte Lage auf unserem Aussichtshügel ziehen wir die Blitze wohl an 😁Durch das Wellblechdach gut geschützt, hört man nach dem lauten Knall nur noch ein kurzes Zischen; mehr passiert nicht. Da wir bei Gewitter immer die Hauptsicherung im Haus ausschalten, nehmen auch die Elektrogeräte keinen Schaden. Routine also.

Ein weiterer Blitz schlug in einen Eckpfosten des Ziegenstalls. Hier führen die Drähte entlang, die den Weidezaun mit Strom versorgen. Da die Außengebäude nicht mit der Hauptsicherung des Hauses verbunden sind, sondern nur über eigene Sicherungen verfügen, die im Notfall auch funktionieren, sind bei einem Blitzeinschlag die Schäden größer, weil die Stromzufuhr nicht schnell genug unterbrochen wird. Die Sicherungen fliegen raus, kaputt ist das meiste trotzdem ! Das obere Ende des Pfostens aus Eukalyptus-Holz war zersplittert. Die daran befestigten Drähte verbrannt und in Stücke gerissen. Die Halterungen aus Plastik, die mit Nägeln im Holz befestigt waren, hat es einfach rausgedrückt. Im daneben stehenden Galpon sind zwei Lampen kaputt, die Leuchte an der Decke hat es aus der Verankerung gerissen und der Stromverteilerkasten für die Weidezäune ist auch durchgebrannt. Die gewaltige Zerstörungskraft eines Blitzes wurde uns einmal mehr vor Augen geführt, und wir wissen, daß ein Aufenthalt im Freien während eines Gewitters lebensgefährlich ist.

Trotz der Schäden waren wir erleichtert, daß keinem der Tiere etwas passiert ist. Die Ziegen waren während des Einschlags ganz sicher in ihrem Haus, haben aber außer einem bestimmt eindrucksvollen Funkenflug und dem mächtigen Knall nichts abbekommen. Sie wollten am Morgen, genau wie die Schafe, im strömenden Regen wieder auf ihre Weide zum Grasen.  Es geht doch nichts über Routine !!!

An den daraufhin folgenden, stundenlangen Stromausfall und das tagelange nicht funktionierende Internet haben wir uns mittlerweile auch gewöhnt.

 

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