Die Reparatur des Traktors war eine größere Sache. Mitten auf dem Acker musste der Motor ausgebaut werden. Ein Transport in eine Werksatt war nicht möglich, also brachte der Mechaniker alles erforderliche Material mit, inklusive Flaschenzug, um den über 500 kg schweren Motor zu bewegen. Zu dritt waren die Männer drei Tage beschäftigt und Steffen war sich nicht sicher, ob am Schluß auch alles wieder an seinem Platz war und die Maschine auch tatsächlich lief.
Mit einer Engelsgeduld und der für Uruguay so typischen Geschwindigkeit baute der junge Mechaniker alles sorgfältig auseinander. Öl und Hydraulikflüssigkeit wurden gewechselt und noch verschiedene andere Dinge, über Filter und diverse Schrauben und einiges mehr. Am Ende des dritten Tages war dann tatsächlich alles wieder an seinem Platz und der Traktor funktioniert wieder tadellos.
In der Zwischenzeit wurde auch die Gerste ausgesät, eine typische Wintersaat, um den Acker in den kalten Monaten nicht brach liegen zu lassen. Ende Oktober/ Anfang November wird dann geerntet und die Sommersaat vorbereitet. Das Alfalfa wächst jetzt im Winter nicht. Hier wird in den nächsten Tagen nocheinmal gegen Unkraut gespritzt, damit das Futter im Frühling wieder richtig kräftig austreiben kann. So ganz ohne Unkrautvernichtungsmittel geht es nicht. Wir spritzen so wenig wie möglich, aber eben auch so viel wie nötig, damit nachher bei der Ernte nicht ein Großteil davon auf das nicht brauchbare Unkraut fällt.
Und nun noch ein Nachtrag zum Großfeuer im März :
Der Brandverursacher wurde schon vor einigen Wochen zu einer Freiheitsstrafe von drei Monaten verurteilt. Er sitzt zur Zeit seine Strafe ab. Sein Arbeitgeber wurde ebenfalls verurteilt. Er muß sämtliche Kosten tragen : Die Einsätze von Löschhubschrauber, Feuerwehr, Polizei, die Reparaturen von Zäunen und Stromleitungen und die Versorgung der Familie seines Angestellten, der ja nun im Gefängnis sitzt. Da hier niemand eine Versicherung hat, wird der Farmer die nächsten Jahrzehnte abzählen müssen und die Behörden auf einem Großteil der Kosten sitzen bleiben.
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