Brombeeren

FE0EAE1D-5858-4229-9FF5-384AF4445174Brombeeren wachsen, nein wuchern, auf unserem Acker. Mittlerweile bedecken sie eine Fläche von fast drei Hektar. Das ist ein sicheres Zeichen, daß in der Vergangenheit dort kaum, oder gar kein Unkrautvernichtungsmittel gespritzt wurde. Man sieht die stacheligen Hecken ab und an am Wegesrand, bei der hiesigen Landbevölkerung sind sie, kaum zu glauben, als essbare Früchte unbekannt. Unser Angestellter war ganz erstaunt, als ich vor zwei Wochen das erste Mal mit meinen Schüsseln loszog, um die Beerchen einzusammeln. Ich habe ihm dann ein Glas Marmelade für seine Familie mitgegeben. Es hat wohl geschmeckt. Das leere Glas bekam ich nach drei Tagen wieder. Ich glaube aber nicht, daß ich seine Frau damit auf den Gedanken gebracht habe, es mit dem Pflücken und  Einkochen selbst zu versuchen. Das scheint ein so absurder Gedanke zu sein, daß sie nur mild gelächelt hat, als ich sie darauf ansprach. Die ganze Aktion scheitert dabei schon bei den Marmeladengläsern. So etwas gibt es hier schlicht nicht zu kaufen. Obst und Gemüse gibt es, in sehr beschränkter Auswahl, fast nur in Konservendosen. Als Obst nur Ananas und Pfirsiche. Das ist kein Witz !!!!! Und als Gemüse : Erbsen, Mais, mal mit Karotten im Mix und ganz, ganz selten Bohnen und Linsen. Artischocken-Herzen, Gurken und Spargel als Import, mehr fällt mir im Moment nicht ein. Ach doch: in Läden, wo viele Deutsche einkaufen, sieht man hin und wieder Sauerkraut!! Rotkraut und Maiskölbchen, sündhaft teuer, aber immerhin !

Also habe ich in unseren Container unter anderem auch einige Kisten mit Vorratsgläsern eingepackt, die ich hüte wie meinen Augapfel. Wenn ich mal, das kommt selten vor, ein Glas meiner wertvollen Marmeladen verschenke, bitte ich den Empfänger immer um die Rückgabe des Glases. Mittlerweile hat es in meiner Vorratskammer mehr Auswahl als im Supermarkt.

Aus den Brombeeren wurden Marmelade, Sirup und Likör. Drei Mal war ich bei sehr ungemütlichen Temperaturen unterwegs. Vor vier Tagen erreichte das Thermometer 38 Grad. Aber abwarten, bis es abkühlt, ist keine Option. Das wird noch einige Zeit dauern.

Die Feigenernte ist nicht so anstrengend. Der Baum steht neben unserem Haus. Auch Äpfel werden zur Zeit überall, auch am Straßenrand, sehr günstig angeboten. Da lohnt sich ein Großeinkauf, um Apfelmus ( hier völlig unbekannt ) und ebenfalls Marmelade herzustellen.

Vorratshaltung ist hier nicht üblich. Wenn man etwas braucht, geht man Einkaufen, wenn nötig, auch zwei Mal täglich. Irgendwo hat immer einer der kleinen Läden offen, auch am Sonn- und Feiertag.

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