Blackout 2.0

Die Internetverbindung ist seit Tagen auch sehr schlecht. Wahrscheinlich hat der Sturm einige Sendemasten beschädigt. Aus diesem Grunde schreibe ich die Neuigkeiten, und derer gibt es ziemlich viele, in gut portionierten Abschnitten. Da ist die Warscheinlichkeit, daß sie auch veröffentlich werden, etwas größer. Bilder kann ich momentan keine hochladen. Die liefere ich dann nach, wenn sich hier alles wieder normalisiert hat.

Am Donnerstag Morgen hat unsere schwarze Ziege dann auch ihr Junges zur Welt gebracht. Diesmal lief alles problemlos. Die Mama kümmert sich rührend um ihr Kleines, auch wenn sie manchmal vergisst, wo sie es abgelegt hat, wenn sie zum Fressen geht. Nach einiger Zeit brüllt sie dann sehr aufgebracht, bis ich komme und ihr suchen helfe. Da das Zicklein braunschwarz ist und praktisch in Tarnfarbe versteckt liegt, ist das nicht immer ganz einfach. Die anderen Zicklein  waren leichter zu finden, Haben Sie doch eine leuchtend weiße Fellfarbe, die man schon von weitem bemerkt. Ziegenbabies verschlafen die ersten zwei Wochen und liegen dann einfach in der Wildnis herum wie die Kitze der Rehe, nur finden hoffentlich die Rehe ihre Jungen einfacher wieder als unsere Ziegen, denn sie haben keine Gabi, die im Wald herumrennt und Tierbabies sucht.

Wir waren am Donnerstagvormittag noch ganz mit den Aufräumarbeiten beschäftigt, als unser Angestellter kam und uns mitteilte, daß die Schafscherer heute kommen wollen. Mir fiel die Kinnlade kurz herunter. Wie sollte das gehen ? Die Schafe sind auf der Weide und wir haben keinen Strom !

Ich könnte ja versuchen, die Schafe zu rufen, vielleicht hören sie ja und kommen schon am Mittag zurück ! Daniel und Steffen sahen mich aufmunternd an, ich war da nicht so optimistisch. Und der Strom ? Wir haben ja einen Generator, alles kein Problem.

Im Eiltempo sperrten wir also die Gehege so ab, daß die Schafe nur durch einen Korridor in ein enges Gehege gelangen, in dem sie dann einfach eingefangen und geschoren werden können. Alles klappte wie am Schnürchen. Ich war selbst überrascht. Um 13 Uhr kamen die Schafscherer und die Schafe warteten schon. Man lud mit vereinten Kräften eine altertümliche Schermaschine aus dem altersschwachen LKW, um kurz darauf festzustellen, daß unser Generator nicht ausreicht. Steffen ist also zum Nachbarn gefahren. Der hat,  das wussten wir, ein Gerät mit etwas mehr Watt. Doch auch dieser brachte die Schermaschine nicht zum Laufen. Was tun ? Steffen und Daniel fuhren zur Siedlung an der Tankstelle, um dort ihr Glück zu versuchen. Wir waren allerdings sehr skeptisch. Wenn die dort auch keinen Strom haben, wird wohl kaum jemand seinen Generator, wenn er denn einen hat, verleihen. Aber sie hatten Glück. Die Siedlung hatte bereits wieder Strom und eine kleine Kneipe einen großen Generator, Vorkriegsmodell, aber, wenn man Öl nachfüllt und hier und dort einbischen schraubt, noch voll funktionsfähig.

Die Männer kamen mit ihrer wertvollen Fracht zurück und die Schafschur konnte beginnen. Es war mittlerweile 15 Uhr, es waren 33 Schafe zu scheren und um 19 Uhr wird es dunkel.

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