Blackout 1.0

Seit Mittwoch Abend 20 Uhr haben wir keinen Strom !

Wir saßen am Mittwoch Abend noch gemütlich mit den Nachbarn bei einem Glas Bier im Garten. Ein leises Lüftchen bewegte die laue Abendluft, keine Anzeichen einer Wetteränderung. Einzig eine ziemlich merkwürdige Wolke am Himmel zog kurz unsere Aufmerksamkeit auf sich, war dann aber schnell vergessen. Nachdem die Nachbarn gegangen waren, versorgten wir noch die Tiere und zogen uns dann bei Einbruch der Dunkelheit ins Haus zurück. Gegen 20 Uhr kam kam dann  plötzlich ein ziemlich  heftiger Wind auf, der sich innerhalb von Minuten in einen ordentlichen Sturm verwandelte. Windgeschwindigkeiten von über 100 km/h peitschten um das das Haus. Windböen von 145 km/ h rüttelten am Dach,  das unter der Naturgewalt ächzte und stöhnte.

Zwei Stunden tobte das Unwetter und verzog sich dann so schnell, wie es gekommen war. Die Stromversorgung war schon in den ersten Minuten unterbrochen worden und so gingen wir zu Bett, als der Wind nachließ. Die Nacht war fast windstill, unheimlich, nach dem heftigen Toben des Sturms.

Am Donnerstag Morgen haben wir erst einmal die Schäden begutachtet. Wir sind glimpflich davon gekommen. Eine Gartentür wurde aus den Scharnieren gerissen und einige Bäume verloren ihre Äste. Blätter und kleines Geäst lag überall herum, aber das lies sich alles wieder herrichten. Steffen machte sich nach dem Frühstück mit der Kettensäge an die Arbeit. Auch beim Nachbarn brummte die Kettensäge den ganzen Tag. Bei ihm sind ebenfalls Äste abgebrochen und einige Bäume umgefallen.

In Tarariras und im ganzen Distrikt Colonia sah die Sache allerdings ganz anders aus. Dächer wurden abgedeckt, Scheiben von umherfliegenden Trümmern zerstört, Autos von abgebrochenen Ästen beschädigt, Bäume reihenweise entwurzelt und die Holzpfosten der Stromleitungen wie Streichhölzer einfach umgeknickt. Die Häuschen, in denen die Geldautomaten der Bank untergebracht waren, sind völlig zerstört und tausende Haushalte ohne Stromversorgung !

Die Stromgesellschaft hat alle Hände voll zu tun. Aus dem ganzen Land sind alle verfügbaren Elektriker hergerufen worden. Freiwillige Helfer unterstützen sie, aber sie kommen nur langsam voran. Zu groß sind die Schäden, die der Sturm angerichtet hat. Außer Colonia wurde auch ein entfernter Distrikt im Norden sehr in Mittleidenschaft gezogen, was die Sache natürlich nicht einfacher macht.

Wir kommen mit der Situation gut zurecht. Die Vorräte reichen aus, der Wasservorrat aus dem Tank bisher auch. Wir gehen sehr sparsam mit dem Wasser um, sodass es noch eine Weile reichen sollte. Die Tiere bekommen das Wasser aus dem Fluß, das Steffen mit einer Pumpe und einem transportablen Tank herholen kann. Und zum Kochen haben wir unseren Gasherd, also auch kein Problem. Am Abend, wenn es dunkel ist, läuft der Generator für einige Stunden, um den Kühl- und Gefrierschrank herunter zu kühlen und einige Akkus für das Handy und ähnliches aufzuladen.

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