Land und Leute

uruguay 08 388uruguay 08 382uruguay 08 366uruguay 08 349Cabo Polonio

Ein kleines, an der Atlantik-Küste gelegenes ehemaliges Fischerdörfchen, das sich dann irgendwann zu einem Hippie- und Aussteigerort gewandelt hat. Hier wurde nur verbaut, was der Atlantik an den Strand gespült hat. Mittlerweile wurde eine Stromleitung verlegt, aber es gibt kein fließend Wasser, keine Wege und erst recht keine Straßen. Dafür 20 m hohe Wanderdünen und eine einzigartige Population von Seelöwen, Seehunden und See-Elefanten. An manchen Tagen tummeln sich 120.000 von ihnen auf den vorgelagerten Felseninseln und Steinen am Strand. Man kann sie aus nächster Nähe fotografieren und beobachten.

Da das ganze Gebiet unter Naturschutz steht, ist es nicht möglich, mit dem eigenen Auto dorthin zu fahren. Man muß sein Fahrzeug an der Zufahrt abstellen, wird auf einen der großen Transport-LKW verfrachtet und ab geht es in atemberaubendem Tempo über die unbefestigten Dünen und Sandstrände, bis man nach etwa einer Stunde Fahrtzeit ordentlich durchgeschüttelt in dem Dörfchen wieder abgeladen wird. Viel zu besichtigen gibt es nicht. Ein Leuchtturm, von dem man eine wunderschöne Aussicht genießt, einige Läden, in denen allerlei Krimskrams verkauft wird, ein Hostel, in dem man für einige Euro günstig und einfachst übernachten kann und besagte Seehundkolonie. Nach etwa einer Stunde ist der Rundgang beendet, es sei denn, man hat sich etwas länger in den Dünen aufgehalten und sich den mit kleinen Sandkörnchen gespickten Wind vom Atlantik um die Ohren wehen lassen.

Bewohnt wird der Ort von Hippies, Aussteigern, Naturfreaks und Individualisten. Rasta-Zöpfe und Schlabberlook bestimmen das Bild. Viele gehen unter der Woche einem ganz normalen Job nach und verbringen nur das Wochenende hier. Es gibt aber auch einige, die ihre ganze Zeit hier verbringen und das wenige, das sie benötigen, mit den Touristen verdienen, die in den Sommermonaten scharenweise den ungewöhnlichen Ort an der Atlantikküste besuchen.

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