Abenteuer Straße

2014-02-19 15.00.362014-02-19 15.00.42Der Herbst naht mit großen Schritten. Die Nächte sind schon empfindlich kalt, und auch tagsüber ist es angebracht, einen warmen Pullover überzuziehen.

Nach vier sehr trockenen Monaten, in denen wir den Regen herbeigesehnt haben, hat es sich der Wettergott nun anders überlegt. Es gilt einiges nachzuholen. Am Montag hatten wir ordentlich Regen, es fielen innerhalb nur weniger Stunden über 60 Liter Wasser auf den Quadratmeter. Schnell trat auch der Fluß wieder über die Ufer und machte die Brücke unpassierbar.

Nachdem am Dienstag das meiste Wasser wieder abgelaufen war, wagten wir die Überfahrt, um unsere Vorräte in Tarariras aufzustocken. Für das Wochenende sind weitere heftige Regenfälle vorhergesagt, da kann es durchaus sein, daß wir einige Tage nicht mehr vom Campo wegkommen. Die Speisekammer ist immer gut gefüllt und hält Vorräte für mindestens fünf bis sechs Wochen bereit. Man kann nie wissen, was so kommt.

Seit gestern Abend regnet es jetzt auch ununterbrochen. Sind die Straßen erst einmal aufgeweicht, dauert es nicht lange und sie sind völlig ruiniert. Dann hilft nur noch abzuwarten, bis alles wieder trocken ist, und zu hoffen, daß die Krater nicht allzu tief sind. Autofahren erinnert hier eher an die Rallye Paris-Dakar. Unbefestigte Pisten sorgen für ordentlich Nervenkitzel und erfordern 100%ige Konzentration.

Irgendwann kommt dann ein LKW mit Schotter, eine große Straßenwalze im Schlepptau. Die Löcher werden aufgeschüttet und alles wieder ordentlich platt gewalzt. Das hält dann wieder bis zum nächsten großen Regen. Da in Uruguay an über 300 Tagen im Jahr die Sonne vom wolkenlosen Himmel strahlt, ist die Gefahr, im Matsch stecken zu bleiben, nicht ganz so groß. Im Notfall hilft dann der nächste Bauer mit dem Traktor 😀

Aufgrund des erhöhten Verkehrsaufkommens, vor allem durch LKW, hat die Regierung beschlossen, alle Straßen mit Nummer zu asphaltieren. Das sind alle wichtigen Durchfahrtswege und Straßenverbindungen zu  Verkehrsknotenpunkten. Ein gigantisches Unterfangen, das Jahre dauern wird. Vor allem deshalb, weil zwischendurch die Beläge der vorhandenen asphaltierten Straßen auch erneuert oder ausgetauscht werden müssen, weil der Untergrund dem Schwerlastverkehr nicht mehr standhält. Der wirtschaftliche Aufschwung und seine Schattenseiten !

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