Man kann alles lernen

Wir haben uns entschlossen, unsren Acker weiter zu behalten und vorerst nur die 14 Kühe zu verkaufen. Gastón hat seine Pferde mittlerweile alle abgeholt, sodass die 40 Ha tierfrei und somit komplett zu bewirtschaften sind.

Nächste Woche werden die Kühe abgeholt. Da wir keinen eigenen Trailer zum Transport haben und uns auch nicht zutrauen, die Tiere selbst einzufangen, haben wir uns auf die Suche nach Hilfe gemacht und auch sofort einen freundlichen Menschen gefunden. Er schickt einen LKW zum Tiertransport und einige Gauchos gleich mit dazu. Die können dann die Tiere einfangen, verladen und abtransportieren und wir haben eine Sorge weniger.

Die Schafe behalten wir vorerst. Wir haben in den vergangenen Tagen einige Zäune verlegt, andere dafür entfernt, sodass wir zu zweit die kleine Herde unter Kontrolle haben. Wir haben immer noch drei verletzte Schafe, die wir regelmäßig kontrollieren und behandeln müssen. Dafür müssen sie allerdings in ein kleines Gehege, handzahm sind sie natürlich nicht. Aber durch einen kleinen Korridor sollten sie alle in einen Corall geführt werden. So die Theorie. Heute Abend werden wir sehen, ob unsere Konstruktionen praxistauglich sind.

Traktorfahren hat Steffen ja mittlerweile gelernt, und auch die vielen Gerätschaften dafür an- und wieder abmontieren, stellt kein Problem mehr dar. Jetzt zahlt es sich aus, daß er die letzten Monate nicht nur zugesehen, sondern selbst Hand angelegt hat.

Bei einer dieser großen Teile zum Erde zerkleinern, ist ein Eisenteil gebrochen. Ich weiß nicht, wie dieses Gerät heißt. Ein Pflug ist es nicht! Man fährt damit mehrmals über den Acker, um die Erde fein krümelig zu machen und besteht aus vielen großen Eisenscheiben und dazwischen besagten Kleinteilen, von denen nun eines gebrochen ist. Steffen hat das schwere Ding ganz alleine auseinander gebaut. Das kaputte Teil wurde dann vom  Schmied neu gefertigt, da kein Ersatzteil mehr zu beschaffen war. Heute Vormittag haben wir dann zu zweit das Ganze wieder zusammen gebaut. Wir, die noch nie im Leben einen Reifen am Auto gewechselt haben, montieren ein landwirtschaftliches Monstrum auseinander und danach wieder zusammen. Als die letzte rostige Schraube festgedreht war, waren wir mächtig stolz auf unser Werk!!!!!!

Jetzt kann Steffen den Acker weiter zur Ausaat vorbereiten und wenn nicht noch einmal etwas kaputt geht, dürfte in einer Woche endlich, endlich gesät werden.

Fotos von unserem Werk kann ich heute leider nicht dazu geben. Für heute Nacht sind Gewitter vorhergesagt und das Internet verabschiedet sich schon mal vorsorglich klammheimlich. Fotos hochladen geht also nicht, dazu ist das Netz zu schwach. Ich glaube, mit meiner Vermutung vom “ Schönwettersateliten“ liege ich gar nicht so falsch.

Aber etwas Regen können wir gebrauchen, ich will mich also nicht beschweren. Und einen von Kopf- bis Fuß rostverschmierten Steffen könnt ihr euch sicher vorstellen, auch ohne Foto 😄

So, jetzt noch schnell auf “ Veröffentlichen“ drücken, bevor das Netz ganz zusammenbricht. Aus der Ferne grollt schon der Donner und erste Tropfen klatschen auf das Wellblechdach.

2 Gedanken zu “Man kann alles lernen

  1. Hallo ihr zwei super Helden! !! Was ihr alles so meistert ist schon bewundernswert! ! Ganz große Hochachtung! !!Ich hoffe dass das Gewitter nicht ganz so schlimm ist. .. Erholsames Wochenende !!!

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    1. Das Gewitter, welches Regen brachte, war sehr sanft. Das Gewitter, das Gastón hier veranstaltet, wächst zusehends zu einem mächtigen Tornado.
      Dir auch ein schönes Wochenende 😊

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