Gestern hat Steffen das uruguayische Gesundheitssystem getestet. Nicht ganz freiwillig !
Seit Tagen quälen ihn schlimme Rückenschmerzen, wohl ein Hexenschuss. Nachdem das gesamte Arsenal an eigenen Medikamenten keine Wirkung zeigte und die Beschwerden immer schlimmer wurden, hat er sich dann doch endlich dazu überreden lassen, einen Arzt aufzusuchen.
Seit drei Monaten sind wir bei der staatlichen Krankenkasse versichert und bezahlen dafür einen monatlichen Beitrag von etwa 15 €. Davor waren wir zwei Monate privat und zwei Monate gar nicht versichert. Es hat einige Zeit gedauert, bis wir bei dem hiesigen Systhem den Durchblick hatten. Allerdings hatten wir auch jetzt wieder versäumt, in dem Krankenhaus, bei dem wir versichert sind, vorstellig zu werden. Man macht hier einen Vertrag mit einem Krankenhaus, die Auswahl ist relativ groß, und kann sich dann im Krankheitsfall dort ambulant behandeln lassen.
Gestern also wurde Steffen von Gastón nach Tarariras ins Krankenhaus gefahren, nachdem die Schmerzen immer unerträglicher wurden. An der Rezeption wurde dann festgestellt, daß er dort gar nicht gemeldet war. “ Aber jetzt sind sie ja da“ strahlte ihn dann die freundliche Mitarbeiterin an. Die erforderlichen Daten in den Computer eingeben, war nur eine Sache von Minuten. Erledigt!
Ohne lange Wartezeit wurde er dann von einer Ärztin untersucht, bekam einen Medikamentencoktail als Infusion verabreicht und weitere Medikamente und einen Stützgürtel auf Rezept verordnet. Er beglich die Zuzahlungen an der Kasse ( alle im einstelligen € Bereich) und konnte die Medikamente gleich in der Apotheke abholen, die sich praktischerweise gleich mit im Krankenhaus befindet. Nächste Woche darf er noch zum Röntgen.
Unsere Krankenversicherung deckt die Grundversorgung ab, sodass wir im Notfall immer versorgt werden. Die Arztkonsultation ist dabei kostenlos, bei Behandlungenen wie Röntgen, Sonographie oder eben Medikamenten ist eine geringe Zuzahlung zu leisten. Mehr als das Basisprogramm ist da nicht drin. Bei schwerwiegenden Erkrankungen oder Operationen wird man entsprechend überwiesen und bezahlt diese Leistungen aus eigener Tasche.
Wir haben gestern noch eine Zusatzversicherung abgeschlossen, im ersten Jahr kostenlos, danach je 3€ im Monat. Diese beinhaltet eine Auslandsversicherung, sodass wir auch im Urlaub fast weltweit versorgt sind und sind zusätzlich bei 10 Medikamentenverschreibungen im Jahr von der Zuzahlung befreit.
Alles in allem sind wir mit der Versorgung hier sehr zufrieden, die Notfälle sind abgedeckt und durch die geringen Monatsbeiträge können wir unser Geld selbst sparen, um teurere Behandlungen bezahlen zu können.
Sind wir wegen der Schwere der Erkrankung nicht in der Lage, selbst ins Krankenhaus zu fahren, schickt dieses auch einen Krankenwagen zu uns raus. Es muß sich also niemand Sorgen machen 😊
Hallo ihr zwei,
gut das das Kranken System dort doch recht gut ist.Wir wünschen dir Steffen, gute Besserung.Das Landleben hat auch so leider seine Nachteile.Hoffentlich geht es dir bald wieder besser.
Liebe Grüße Ana und Kassir
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Vielen Dank. Mehr als im Sessel sitzen geht momentan leider nicht .Aber so eine Zwangsruhe tut auch mal gut. Zumal es heute nach drei trockenen Monaten endlich wieder regnet !
Liebe Grüße an euch
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