Eine etwas andere Weihnachtsgeschichte

img_1692img_1690  Wenn wir am Nachmittag inmitten unserer Herde sitzen und die Tiere von ganz alleine nach und nach zum Knuddeln kommen, erfüllt uns das mit Stolz. Es ist alles andere als Selbstverständlich, daß die Tiere so viel Vertrauen zu uns haben und auch dann kommen, wenn wir keine Leckerli dabei haben. Sie genießen unsere Nähe, so wie wir es genießen. Es ist eine absolut friedliche und ruhige Zeit und unsere Bewunderung für die Tiere wächst von Tag zu Tag.

Der tägliche Umgang mit einer mittlerweile beträchtlichen Artenvielfalt ist immer wieder aufs neue faszinierend. Die stoische Ruhe eines Pferdes zum Beispiel nötigt uns immer wieder Respekt ab. Als vor einigen Wochen eines der Pferde die schlimme Verletzung am Bein hatte, oder vor einiger Zeit sich die Stute den Schädel einschlug: sie bewahren immer Ruhe, lassen die Behandlung über sich ergehen, bleiben still, auch wenn die Injektionsnadel zum fünften mal in den Hals gestochen wird und man die Vene einfach nicht erwischt.

Wir haben hier viel lernen dürfen und lernen müssen. Der Umgang mit den Tieren hat und sicherlich am meisten beeindruckt. Jedesmal, wenn wir denken: so, der Rest ist nun Routine, belehren sie uns eines Besseren. Sie haben immer wieder eine Überraschung parat, sodass es immer spannend und unterhaltsam bleibt.

Wir sind nun schon ein halbes Jahr in Uruguay. Wahnsinn, wie schnell die Zeit vergeht. In Deutschland wird Weihnachten gefeiert und während ich hier schreibe, gibt es dort die Bescherung. Geschenke werden ausgepackt, Weihnachtslieder gesungen und Plätzchen gegessen. Uns fehlt hier nichts, wir vermissen auch nichts, und einen Weihnachtsbaum brauchen wir auch nicht. Aber trotzdem ist Weihnachten  auch für uns eine Zeit zum Innehalten, Bilanz ziehen und Nachdenken. Wenn auch der äußere Rahmen ein anderer ist, so sind wir durch den regen Kontakt mit der Familie und Freunden doch eingebunden in diese magische Zeit  zwischen den Jahren. Und das wollen wir auch nicht missen.

Wir haben hier in Uruguay unseren Hafen gefunden. Wir sind angekommen, auch wenn es uns die letzten 50 Jahre gar nicht so bewusst war, daß wir auf der ständigen Suche nach unsrem eigenen Paradies waren. Die innere Unruhe ist verschwunden und hat einer völligen Zufriedenheit Platz gemacht. Wir sind dankbar, daß wir hier unseren Traum leben dürfen.

Wir wünschen euch allen ein wunderschönes Weihnachtsfest, für jeden so, wie er es sich wünscht und vorstellt. Wir wünschen euch Zufriedenheit, Gesundheit, Ruhe und Frieden. Lasst es euch gut gehen!

 

5 Gedanken zu “Eine etwas andere Weihnachtsgeschichte

  1. Liebe Gabi,
    lieber Steffen,

    wir wünschen Euch ebenfalls eine Besinnliche und schöne Weihnachtszeit.
    Es ist alles sehr beeindruckend wie ihr alles meistert in einen fremden Land und ja Tiere bringen einen eine große Freude und zeigen ihrer Dankbarkeit wenn sie das Vertrauen genießen dürfen. Toll echt!!!!!
    Alles liebe für Euch,Zufriedenheit und Gesundheit.

    Kassir und Ana

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  2. Hallo ihr zwei. Auch ich finde es sehr beeindruckend wie ihr das alles so meistert! !! Und deine Berichte. ..einfach top!!!! Habe auch sehr intensiv den Zeitungsartikel gelesen. War in Gedanken bei euch! !!! Alles Liebe und bleibt gesund! !!!LG. Conny

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    1. Liebe Conny
      ja, der Zeitungsartikel war in dieser Dimension auch für uns eine Überraschung. Wir hätten nie gedacht, daß da soooo viel abgedruckt wird. Ehrlich gesagt, hatten wir eigentlich damit gerechnet, daß die ganze Sache abgeblasen wurde, nachdem wir sechs Wochen nichts mehr von der Zeitung gehört hatten. Daß die alles, was ich geschrieben habe, genau so abdrucken, hat mich doch sehr überrascht.
      Wir hoffen, die Kunden nerven euch nicht zu sehr mit ihren Fragen

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