2016, ein geburtenstarker Jahrgang

Gestern bekamen wir einen ganz besonderen Nachwuchs: eine der Kühe, die wir Ende Juli gekauft hatten, bekam ein Kalb. Ein kleiner, rabenschwarzer Angus-Stier.            Am Nachmittag sind dann noch zwei Hühnerküken geschlüpft. So vermehrt sich unser Tierbestand ohne unser Zutun von ganz alleine.

Die dritte Brut unserer Hühner ist leider, oder besser: glücklicherweise , unterbrochen worden. Die Hühner hatten die Eier nämlich nicht ganz freiwillig draußen unter einen Busch gelegt. Unser großer weißer Hahn war von Anfang an der Chef der Bande, was auch immer ganz gut funktioniert hatte. Der zweite hielt sich im Hintergrund und mischte sich in die Regierungsgeschäfte nicht ein. Vor einigen Tagen dann wurde der Gockel plötzlich aggressiv, attackierte die Hühner und misshandelte die Küken. Eines hat er dabei fast umgebracht. Wir haben uns das zwei Tage lang angesehen und konnten uns sein Verhalten nicht erklären. Die Hühner wohl auch nicht, deshalb legten sie die Eier weit weg vom Hühnerstall auf die Erde, weil sie jedes Mal, wenn sie zum Legen im Nest saßen, vom Hahn angegriffen und verletzt wurden. Ich wollte den Wüstling schlachten, Gastón meinte, so ein prächtiges Tier sollte begnadigt werden. Er würde ihn mitnehmen und im Austausch einen anderen Hahn bringen. Gesagt, getan. Am nächsten Morgen berichtete Gastón, der Hahn hätte in der Nacht alle seine Hühner attackiert! Also doch schlachten? Nein, nein, das wird schon!                              Am nächsten Morgen dann der Abschlussbericht: der Hahn ist tot! Einfach mitten im Laufen  umgefallen. Das kann schon mal passieren bei der Rasse! Gut. Wieder was dazu gelernt.

Unser Vize hat nun den Chefsessel übernommen und herrscht mit einer Gelassenheit über den Hühnerstaat, daß man nur staunen kann. Kein wildes Gegacker mehr, kein hektisches Rumgeflattere. Die Hühner müssen auch nicht mehr um 17 Uhr zum Schlafen auf die Stange. Da scheint noch die Sonne! Er kräht erst zwei Stunden später zum Zapfenstreich, lässt die Küken herumwuseln und hat alles im Griff. Und solange sich der neue Hahn unterordnet, dürfte es keine neuen Probleme mehr geben.

Das Nest mit den sieben Eiern hat sie Henne sofort aufgegeben, als der rasende Hahn verschwunden war. Sie wollte wohl nicht brüten, sondern die Eier vor seiner Zerstörungswut schützen. Da wir nicht wußten, ob sich darin nicht doch schon was entwickelt hat, haben wir sie entsorgt, um beim Eieraufschlagen keine unangenehme Überaschung zu erleben.

Vor zwei Wochen tauchte immer mal wieder ein ziemlich verwahrloster Hund auf unserem Grundstück auf. Leika verjagte ihn anfangs laut bellend und auch wir wollten ihn hier nicht haben, wußten wir doch nicht, ob er aggressiv und damit gefährlich ist. Aber er schlich immer wieder um das Haus, wenn er uns sah, lief er davon, war aber später doch wieder da. Nach vier Tagen hatte sich Leika dann mit ihm angefreundet, es ist ein schwarzer Collie, und brachte ihn zum Fressen mit. Er war total ausgehungert und verängstigt. Also haben wir ihm auch eine Schüssel hingestellt und abgewartet. Gastón hatte sich in der Zwischenzeit umgehört und den Besitzer ausfindig gemacht. Der aber war froh, den Hund los zu sein und wollte ihn nicht wieder haben. Was tun ? Wir wollten eigentlich keinen weiteren Hund. Gastón auch nicht. Blieb nur eine Möglichkeit: umbringen!

Das brachten wir dann doch nicht übers Herz. Gastón fing ihn ein; er wurde gewaschen und das Fell gesäubert. Jetzt sitzt er vor unserer Hundehütte, noch angeleint, damit er sich eingewöhnen und uns kennenlernen kann. Er ist immer noch sehr verängstigt, aber wir hoffen, daß sich das bald legt. Er hat auch einen Namen bekommen: Hund ! So hieß der Vierbeiner von Inspektor Colombo auch.