Unser täglich Brot

img_1189….sind jeden Morgen knusprige Brötchen. Ich backe sie einmal pro Woche und friere sie ein. Dann werden sie jeden Morgen frisch aufgebacken. Lecker!😋

Wenn liebe Gäste zu Besuch sind, gibt es auch mal frische Waffeln, Pfannkuchen oder Croissants. Natürlich mit frisch gepresstem Orangensaft und Eiern aus Freilandhaltung.img_1490Der ganz normale Wahnsinn

Heute morgen während dem Zähneputzen versiegte der Wasserstrahl aus dem Hahn. Nichts ungewöhnliches: der Wassertank war leer. Normalerweise wird dann die Pumpe mittels Schalter in Gang gesetzt und in einigen Minuten sprudelt das frische Naß wieder. Nicht heute morgen! Nachdem ich den Schalter betätigt hatte, flog die Sicherung raus. Ich versuchte es erneut. Nach zwei weiteren vergeblichen Versuchen gab ich es  auf. Wir machten unseren Kaffee mittels Wasser aus den Notkanistern und warteten auf die Ankunft von Gastón. Die zwei Männer  nahmen dann den Sicherungskasten auseinander und nachdem sie dort keinen Fehler fanden, machten sie sich auf den Weg zur Pumpe. Die befindet sich 15 m tief im Boden der Quelle, die 500 m vom Haus entfernt ist. Das war der Übeltäter: die Pumpe ist kaputt.

Es hat seit über drei Wochen nicht geregnet. Ein heißer Wind fegt über das Land und trocknet alles aus. Die Felder und Wiesen sind bereits gelb, das Getreide auf den Feldern vertrocknet. Viele Bäche und Flüße führen nur noch ein klägliches Rinnsal. Wir verbrauchen jeden Tag etwa 1000 l Wasser, für den Gemüse- und Obstgarten, die frisch gepflanzten Bäume und vor allem für die Tiere. Natürlich auch für uns selbst. Wenn da plötzlich kein Wasser mehr vorhanden ist, bedeutet das eine riesige Einschränkung und wir merken, wie wichtig Wasser eigentlich ist.

Die Pumpe wird heute nach Tarariras zur Reparatur gebracht. Wir hoffen, daß sie bis zum Abend wieder funktionsfähig ist. Bis dahin müssen die Kühe, Pferde und Schafe erst einmal auf Wasser verzichten. Ich habe alle leeren Flaschen und Behälter mit Deckel ins Auto gepackt, um sie im Fluß aufzufüllen. Damit kann ich die Hühner und Hasen versorgen, zum Händewaschen und ähnlichem reicht uns das erst einmal. Zum Trinken haben wir immer einige Kanister mit Wasser im Vorrat, wir müssen in der Hitze also nicht verdursten.

Mit Regen ist laut Wetterbericht erst am Sonntag zu rechnen. Üblicherweise geht das mit heftigen Gewittern einher. Wenn es genug regnet, wird es wieder zu Überschwemmungen kommen, da der steinharte, trockene Boden kein Wasser aufnehmen kann. Als Land- und Tierbesitzer sind wir sehr vom Wetter abhängig. Es ist ein großer Unterschied, ob man das supertolle Wetter als Tourist geniest oder als Bauer fürchtet. Da hat sich unsere Einstellung mittlerweile auch gründlich geändert und wir haben uns beide schon früh am Morgen dabei erwischt, daß wir aus dem Fenster den strahlend blauen Himmel sahen und dabei dachten : nicht schon wieder! Wir warten sehnlichst auf Regen!!!!!!

Vor drei Wochen haben wir uns noch tierisch geärgert, als Gastón den Acker für die Aussaat fertig machen wollte und jeden Tag ein  anderes Teil am Traktor den Geist aufgab. Wir kamen vor lauter Reparaturen nicht voran. Die Säcke mit dem Saatgut stehen immer noch im Galpon. Das hat sich jetzt im Nachhinein als Glück erwiesen. Vor drei Wochen ausgesät, wäre uns die gesamte Aussaat, gerade frisch gekeimt, mittlerweile komplett vertrocknet. Wir sind glücklicherweise nicht unbedingt auf eine Ernte in dieser Saison angewiesen. Der Sommer steht vor der Tür und damit die heiße und sehr trockene Jahreszeit. Wir warten mit der Aussaat nun bis zum Herbst, wenn ergiebige  Regenfälle für ausreichend Feuchtigkeit sorgen. Der Campo ist groß genug, um die Tiere mit Futter zu versorgen. Das Gras ist mittlerweile auch trocken, stört die Vierbeiner aber nicht im geringsten. Hauptsache sie haben was zu beißen und können alles mit einem kräftigen Schluck Wasser hinunter spülen.Wenn die Pumpe wieder funktioniert!

Am Sonntag ist der erste Advent. Diese besondere Zeit vor Weihnachten ist hier völlig unbekannt. Am 24. Dez. ist der „Tag der Familie“, danach kommt ein arbeitsfreier Tag und damit hat sich das Ganze auch schon.Geschenke gibt es selbstverständlich, je nach Größe des Geldbeutels. Und da Schenken so schön ist, wird das am 6. Jan. zu den „Heiligen drei Königen „wiederholt! Natürlich sind auch hier die größeren Supermärkte vollgestopft mit Weihnachtsdekoration. Es mutet einen befremdlich an, wenn man bei einer Außentemperatur von über 30 Grad Weihnachtbäume aus Plastik, Nikoläuse mit Rauschebart und Schneemänner aus Plüsch kaufen kann. Da kommt keine Weihnachtsstimmung auf. Religion spielt in Uruguay, wenn überhaupt, nur eine sehr private Rolle. Jeder kann glauben und praktizieren, was er möchte, solange er seine Umgebung damit nicht belästigt. Es gibt neben katholischen Kirchen, in denen jetzt auch Krippen aufgestellt werden,  viele kleinere Glaubensrichtungen, die jeder nach seiner Überzeugung ausleben darf. Die Bevölkerung ist da sehr tolerant, solange nicht missioniert wird. Für uns spielt die Advents- und Weihnachtszeit alleine schon wegen dem Wetter eine untergeordnete Rolle. Wir werden,wenn es das Wetter erlaubt, in der Silvesternacht mit den Nachbarn am Fluß sitzen und mit einer Flasche Sekt auf das neue Jahr anstoßen. Mehr ist nicht geplant.

Wir wünschen euch allen eine ruhige, besinnliche Adventszeit. Nehmt euch Zeit zum Innehalten, lasst euch nicht vom Weihnachtsstress überrollen. Geniest Dominosteine und Zimtsterne bei einer guten Tasse Tee ( oder einem Glas Rotwein😀). Allen Autofahrern wünschen wir trockene, eisfreie Straßen und nicht böse sein, wenn wir den Schneematsch, gefrorene Scheiben und Eisregen nicht vermissen 😉

 

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