Remate

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imageGestern waren wir auf einer remate ( Versteigerung )

Diese werden professionell durchgeführt und finden, wie in Deutschland die Flohmärkte, an unterschiedlichen Orten statt. Hier kann man alles ersteigern : alte Möbel, Kleidung, Obst und Gemüse , Maschinen, Traktoren mit Zubehör und alles an Getier, was zwei oder vier Beine hat.  Wenn man bei den rematadoren bekannt ist, darf man seine alten Sachen bringen, die dann versteigert werden. Und “ Alte Sachen “ kann man beim Wort nehmen, Müll gibt es hier nicht. Irgendjemand findet sich immer, der das, was andernorts auf die Deponie kommt, brauchen kann.

Wir wurden von Gastón also in die Gesellschaft eingeführt und mit den wichtigsten Leuten bekannt gemacht. Die haben sich gefreut und uns begrüßt, mit allen deutschen Wörten, die sie so im Kopf hatten : Prost und Fußball und noch so einiges mehr, was ich aber nicht näher benennen will. 😀

Einfacher und schneller ( typisch deutsch 😏) ginge es natürlich, wenn man alles wie auf dem Flohmarkt nur verkauft. Aber in Uruguay hat man Zeit, hält gerne ein Schwätzchen und hält sich sowieso gerne draußen auf, auch wenn es nur um die fünf Grad über Null hat und ein eisiger Südwind weht. Ich habe schon lange nicht mehr so gefroren wie an diesem Tag !!!!!

Denn eine remate ist ein tagfüllendes Geschäft. Jeder Kürbis, jedes Bettgestell, jedes Huhn und jede Kuh wird einzeln versteigert,so richtig mit Ansager und Hämmerchen !

Nach vier Stunden raucht einem da der Kopf, und am Nachmittag hatten wir dann endlich vier Angusrinder ersteigert. Zu einem günstigen Preis, da die Bauern jetzt im Winter ihr Vieh nicht mehr satt kriegen. Unsere Vier sind auch ziemlich abgemagert.

Nach einer weitern Stunde war dann auch der Papierkram erledigt, inklusive Transportgenehmigung an Gastón, dann wurden die Tiere in den Transporter verladen und auf unseren abgeernteten Maiscampo gefahren. Dort können sie sich in aller Ruhe die nächsten Wochen satt und fett fressen, damit wir sie Anfang Oktober dann wieder verkaufen können.

 

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